Zwei Persische Leoparden geboren
„Leo-Cam“ bietet Einblicke in die Jungtier-Wurfhöhle

Persischer Leopard. | Foto: Zoo Köln

Köln - Große Freude im Kölner Zoo: Die Persische Leopardin „Azizam“
hat Mitte vergangener Woche zwei Jungtiere geboren. Beide sind munter
und trinken regelmäßig Milch. Mutter „Azizam“ ist elf Jahre alt.
Sie kümmert sich vorbildlich um ihren Nachwuchs. Vater ist der
13-jährige „Datis“, der sich – wie in der Natur üblich –
abseits der Wurfhöhle aufhält. „Azizam“ und „Datis“ haben
bereits 2015 in Köln einen Wurf erfolgreich großgezogen.
Die Tierpfleger haben momentan ganz bewusst keinen direkten Kontakt zu
den Jungtieren, um das Mutter-Kind-Verhältnis nicht zu stören. Sie
beobachten diese mit einer Wurfhöhlen-Kamera. Das Geschlecht der
kleinen Persischen Leoparden ist daher auch noch nicht bestimmt.
Besucher des Kölner Zoos können jetzt dank der „Leo-Cam“ am
Glasbau zwischen Tiger- und Löwengehege ebenfalls einen spannenden
Blick auf die Bilder der Wurfhöhlen-Kamera werfen.

Die kleine Familie braucht jetzt noch viel Ruhe. Die erste
Entdeckungstour der beiden Jungtiere auf die Außenanlage wird daher
erst in einigen Wochen stattfinden.
Die Zucht von Persischen Leoparden, einer besonders großen und hellen
Leoparden-Unterart, wird vom Zoo Lissabon koordiniert. Der Kölner Zoo
hält bereits seit 1968 Persische Leoparden und hat mit den jetzigen
insgesamt 37 Jungtiere gezüchtet. Zuletzt kam in Köln 2015 bei
dieser Art Nachwuchs zur Welt.
Persische Leoparden können bis zu 100 Kilogramm schwer werden. Sie
kommen in sehr vielfältigen Lebensräumen vor: von der Osttürkei und
Syrien über den Kleinen Kaukasus, Georgien bis Aserbaidschan und vor
allem im Iran und in Afghanistan. Überall sind sie durch das
Einwirken des Menschen stark bedroht. Es sollen nur noch 600 bis 900
Tiere durch das riesige Gebiet streifen – mit abnehmender Tendenz.
Dabei geraten sie immer mehr mit den Menschen in Konflikt über den
Jagdanspruch auf wilde Huf- und Haustiere, die sie manchmal aus Mangel
an natürlicher Beute reißen.
Mehrere nichtstaatliche Organisationen kümmern sich um ihren Erhalt
und Lösungsansätze für die Konflikte. Diese Organisationen werden
durch Zoos finanziell und bei der Forschung unterstützt. Zoos leisten
zudem durch koordinierte Zuchtprogramme einen wichtigen Beitrag zum
Schutz der Persischen Leoparden. So startete 2005 ein Programm zu
Wiederansiedlung des Leoparden im russischen Kaukasusgebiet, bei dem
die Katzenexperten des Kölner Zoos intensiv beraten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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