Zahl der Toten so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr
Mehr Unfälle mit Radfahrern
Köln - (sf). Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern im Stadtgebiet
hat stark zugenommen. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist die Zahl der
Verkehrsunfälle mit Radfahrern 2018 um mehr als zehn Prozent
gestiegen. „Dies ist eine besorgniserregende Steigerung“, betonten
Polizeipräsident Uwe Jacob und Werner Gros, Leiter der Direktion
Verkehr, bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik des Jahres
2018.
Insbesondere im innerstädtischen Bereich sei die Zahl der Unfälle,
an denen Radfahrer beteiligt sind, gestiegen. Bei jedem vierten dieser
Radunfälle war kein weiterer Verkehrsteilnehmer beteiligt. Bei
Radunfällen, bei denen ein PKW beteiligt ist, ist das Übersehen
eines Radfahrers beim Abbiegen oder beim Ein- und Aussteigen eine der
Hauptunfallursachen. Häufig führen aber auch Fehler von Radfahrern,
wie zum Beispiel eine unzulässige Straßennutzung, zu
Verkehrsunfällen.
Im vergangenen Jahr waren 13,5 Prozent mehr Radfahrer auf den Straßen
Kölns unterwegs als im Jahr zuvor. Bei den Pedelec-Fahrern ist die
Entwicklung noch wesentlich deutlicher: Hier hat sich die Zahl der
Verkehrsteilnehmer sogar verdoppelt. „Mit den Pedelecs wird der
motorisierte Verkehr vor neue Herausforderungen gestellt“, betonte
Jacob. I
nsbesondere viele Senioren steigen auf Pedelecs um. „Als Senior
damit anzufangen bedarf Übung. Die Geschwindigkeit von Pedelecs ist
enorm und wird häufig unterschätzt. Davor kann man nur warnen“,
betonte Jacob. Die enorm hohe Zahl der Unfallopfer im Radverkehr hat
die Kölner Polizei dazu veranlasst, einen ihrer Schwerpunkte im Jahr
2019 auf größere Kontrollen im Radverkehr zu legen. Dabei seien
verschiedene Aktionen sowohl mit der Stadt als auch mit dem ADAC
geplant, so Jacob.
Eine dramatische Entwicklung verbucht die Kölner Polizei bei der Zahl
von Unfalltoten. „Hier haben wir einen traurigen Höchststand seit
2009“, berichtet Gros. Im Kölner Stadtgebiet gab es 2018 doppelt so
viele Verkehrstote wie im Jahr zuvor. 43 Menschen haben 2018 bei einem
Verkehrsunfall auf den Straßen im Zuständigkeitsgebiet der Kölner
Polizei ihr Leben verloren, zwölf der 43 Verkehrstoten starben bei
einem Unfall auf der Autobahn.
Dieser besorgniserregende Trend setzt sich 2019 fort: „Wir haben
allein in diesem Jahr bereits sieben Verkehrstote“, stellte Jacob
fest. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Autobahnen ist sehr
hoch: Mehr als 11 000 Mal rückte die Polizei im vergangenen Jahr auf
den Kölner Autobahnen aufgrund eines Verkehrsunfalls aus.
Unfall-Schwerpunkte sind dabei meistens Verkehrsknotenpunkte wie
Autobahnkreuze. Beim Blick auf die Hauptunfallursachen steht
überhöhte Geschwindigkeit an erster Stelle, gefolgt von
Unachtsamkeit und Ablenkung am Steuer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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