Neuer Kölner Mietspiegel wurde vorgestellt
Mietenanstieg etwas abgeflacht

Die Mieten sind in den vergangenen vier Jahren in der Gesamtbetrachtung nicht ganz so dramatisch angestiegen wie in den Vorjahren. Dennoch mangelt es in Köln an bezahlbarem Wohnraum. | Foto: Broch
  • Die Mieten sind in den vergangenen vier Jahren in der Gesamtbetrachtung nicht ganz so dramatisch angestiegen wie in den Vorjahren. Dennoch mangelt es in Köln an bezahlbarem Wohnraum.
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Köln - (sb). Eine Pauschalaussage, die Mieten in Köln seien in den
letzten Jahren um eine bestimmte Quote gestiegen oder gesunken, könne
man nicht treffen, erklärten die Vertreter der „Arbeitsgemeinschaft
Kölner Mietspiegel“. Der Mietspiegel unterteilt die Wohnungen nach
Baujahr in Gruppen, innerhalb der Gruppen differenziert er nach Lage,
Größe und Ausstattung der Wohnungen. In den verschiedenen
Untergruppen sei die Entwicklung der Mietpreise unterschiedlich, so
die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft.

Dieser gehören unter anderem der Mieterverein, der Haus- und
Grundbesitzerverein, die Rheinische Immobilienbörse, die Kölner
Stadtverwaltung und Vertreter der freien und genossenschaftlichen
Wohnungswirtschaft an.

Bei Wohnungen, die vor 1960 entstanden sind, seien die Mieten
vorwiegend stagniert, nur vereinzelt sei es zu Mietsteigerungen von
rund zwei Prozent gekommen. Für Wohnungen in dieser Gruppe um die 80
Quadratmeter in einfacher Lage und mit einfacher Ausstattung weist der
neue Mietspiegel eine Preisspanne von 4,40 bis 5,90 Euro aus, für
solche in sehr guter Wohnlage mit guter Ausstattung nennt er 7,00 bis
8,90 Euro als durchschnittliche Miete.

Bei Wohnungen, die zwischen 1990 und 2004 entstanden sind, seien die
Mieten für Wohnungen mit normalen Standard gesunken, für Wohnungen
mit besonderer Ausstattung gestiegen. Hier findet sich die höchste
Steigerung bei kleinen Wohnungen um etwa 5,6 Prozent. Die Mieten
liegen für solche Wohnungen in mittlerer Wohnlage durchschnittlich
bei 9,50 und 12,00 Euro.

„Generell sehen wir ein Abflachen der Kurve der Mietsteigerungen“,
so die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft. „Köln bleibt weiterhin zu
teuer, aber die 2015 eingeführte Mietpreisbremse scheint wenigsten
bei Wohnungen älteren Datums zu einer moderaten Verlangsamung des
Mietenanstiegs zu führen“, meinte Hans Jörg Depel vom Mieterverein
Köln.

Ob die Mietpreisbremse tatsächlich greife, darin sind sich die
Beteiligten aber weder einig noch sicher. Konrad Adenauer vom Kölner
Haus- und Grundbesitzerverein sieht eine Gefahr in einem
Modernisierungsstau in Altbauwohnungen. Das werde auf Dauer zu
Wohnungen in attraktiven Lagen, aber in schlechtem Zustand führen,
befürchtet er.

Das Hauptproblem in Köln sei nach wie vor, dass es an Wohnraum fehle,
betonten die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft. Es müsse dringend
mehr gebaut werden, fordern sie. Depel meint, dass die Stadt
vorhandene Flächen endlich als Bauland ausweisen müsse. Josef Ludwig
vom städtischen Amt für Wohnungswesen gab zu, dass die Stadt sich in
diese Richtung bewegen muss.

Der Mietpreisspiegel basiert auf 23.800 Daten zu frei finanzierten
Wohnungen, die in freiwilligen Umfragen gesammelt wurden.
Berücksichtigt sind Mietverträge, die in den vergangenen vier Jahren
geändert oder neu abgeschlossen wurden. Er erfasst Mieten, die
tatsächlich gezahlt werden. Diese unterscheiden sich von
„Wunschmieten“, die sich im Angebotsmarkt finden.

Den aktualisierten Mietspiegel kann man gegen eine Schutzgebühr bei
der Rheinischen Immobilienbörse e.V., dem Mieterverein Köln, dem
Haus- und Grundbesitzverwein Köln  und der Vereinigung von Haus-,
Wohnungs- und Grundeigentümern Köln e.V. herunterladen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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