Vorher-Nachher-Vergleich verblüfft
Mit der Sprühdose gegen Schmierereien
Was erst mal absurd klingt, funktioniert tatsächlich und soll zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und der Vandalismusprävention dienen. Statt verschmierter dreckiger Bahnhöfe erwartet Bahnreisende eine buntes und künstlerisches Streetart-Highlight nach dem anderen. Eine Webseite zeigt nun, wie weit das Projekt fortgeschritten ist.
Köln. Bahnhöfe sind nicht gerade Orte an denen man gerne lange verweile möchte. Schmierereien und Graffiti-Tags, so weit das Auge reicht. Es wirkt heruntergekommen und wenig einladend. Seit einiger Zeit versucht ein Projekt der go.Rheinland dieses Problem auf interessante Art zu lösen. Im Verbandsgebiet von go.Rheinland, gibt es zahllose lohnende Ausflugsziele. Wer sich für Streetart interessiert, findet jetzt auf der go.Rheinland-Homepage gleich mehrere spannende Vorschläge für einen Trip in die Region. Unter dem Motto „Streetart meets Stations“ sind dort alle Bahnhöfe aufgeführt, an denen die von Eisenbahninfrastrukturunternehmen sowie von go.Rheinland und teilweise auch von den Kommunen beauftragten Künstler dafür gesorgt haben, dass durch Kunstgraffiti ordentlich Farbe an die Stationen gebracht wurde.
Für viele Bahnhöfe, an denen bereits Kunstgraffiti zu finden sind, gibt es eine eigene Unterseite. Dort können die Interessierten anhand von Bildern einen Vorher-Nachher-Vergleich anstellen. Zudem gibt es jeweils ein Faktenblatt mit den wichtigsten Eckdaten wie den Namen der Künstler oder dem Zeitpunkt der Graffiti-Realisierung. Wo genau sich das Projekt in der Region befindet, zeigt eine künstlerisch gestaltete Übersichtskarte – und der Link zur Fahrplanauskunft, um mit dem Zug den direkten Weg zum „bunten Bahnhof“ zu finden, ist ebenfalls eingebaut. Einen besonderen Einblick in die Streetart-Szene bieten die Interviews, die go.Rheinland mit mehreren Künstlern geführt hat. Neue Projekte, die in Zukunft umgesetzt werden sollen, werden nach und nach auf der Website ergänzt.
Neben den einzelnen Bahnhofsprojekten wird die Beziehung zwischen Graffitikunst und der Bahnbranche kritisch betrachtet. In den 1970er Jahren begann die Graffiti-Kunst in der New Yorker U-Bahn und seitdem sind Züge regelmäßig das Ziel von Graffitisprayern – sehr zum Ärger der Verkehrsunternehmen und der Fahrgäste. Für die Entfernung der Vandalismusschäden werden jährlich hohe Finanzmittel eingesetzt, die an anderen Stellen fehlen. Die Bahnhöfe werden ebenfalls häufig besprayt oder betagt. Im Rahmen von „Streetart meets Stations“ wird die Verbindung zwischen der Subkultur und einer angenehmen Atmosphäre an den Stationen angestrebt. Infos: gorheinland.com/streetart
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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