Mehr Mülleimer, mehr Reinigungseinsätze
Mit Masterplan zu mehr Sauberkeit
Köln. Köln hat genug von Müllbergen und dreckigen Ecken: Mit dem umfassenden Masterplan Sauberkeit will die Stadt jetzt gegen Verschmutzung ankämpfen – und zwar sofort, aber auch mit Blick auf die Zukunft. Der Masterplan wurde jüngst dem Stadtrat präsentiert und soll nicht nur bestehende Maßnahmen bündeln, sondern auch innovative Lösungen auf den Weg bringen. Ziel ist es, die Sauberkeit in Köln nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig kurzfristige Problemzonen gezielt anzugehen.
Damit Köln auf Hochglanz poliert werden kann, setzt die Stadt auf Zusammenarbeit: Von der Stadtverwaltung über die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB) bis hin zu Unternehmen, Verbänden und engagierten Bürgern – alle sollen an einem Strang ziehen. Auch die Kölner selbst wurden intensiv in den Prozess eingebunden: Online konnten sie Ideen einreichen. Zudem tourte das „MeinungsMobil“ gemeinsam mit dem „Demokratierad“ durch zehn Stadtteile, um vor Ort Feedback einzuholen. Ergänzt wurde dies durch Workshops mit verschiedenen Interessengruppen. Die Erkenntnisse flossen in die Arbeit des beauftragten Instituts INFA GmbH ein, das den Masterplan konzipierte.
Zu den ersten sichtbaren Verbesserungen gehören Maßnahmen an besonders stark verschmutzten Orten, wie dem Domumfeld und dem Neumarkt. Hier wurden Reinigungseinsätze intensiviert und flexibler gestaltet, damit Hotspots wie Partyzonen, Freizeitflächen und touristische Attraktionen sauberer werden. Papierkorbentleerungen wurden erweitert, und in den Bezirken Porz, Kalk und Mülheim wurden Pilotprojekte zur häufigeren Reinigung öffentlicher Plätze gestartet. Auch das Straßenbegleitgrün wurde ins Visier genommen: Durch optimierte Reinigungsmaßnahmen wird verhindert, dass Müll beim Mähen zerkleinert wird. Begleitend setzt die Stadt auf Bewusstseinskampagnen, um Kölner für weniger Littering und einen achtsameren Umgang mit Müll zu sensibilisieren.
Neben den Sofortmaßnahmen plant die Stadt langfristige Verbesserungen. Dazu gehört die Einführung neuer, bedarfsgerechter Papierkorbmodelle, die sowohl größere Kapazitäten als auch flexiblere Leerungsintervalle ermöglichen. Auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren soll optimiert werden, um Reinigungsbedarfe besser zu erkennen und schneller zu handeln. Ziel ist ein System, das sowohl effizient als auch nachhaltig ist.
Für die ersten Pilotprojekte des Masterplans sollen im Jahr 2025 rund 2,269 Millionen Euro investiert werden. Finanziert wird diese Summe über eine Erhöhung der Straßenreinigungs- und Abfallgebühren. Konkret entfallen etwa 0,6 Prozent der Abfallgebühren und 1,8 Prozent der Straßenreinigungsgebühren auf den Masterplan.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare