Sechs Festnahmen
Polizei gelingt Schlag gegen organisierte Kriminalität

Das Bild zeigt Beamten eines Sondereinsatzkommandos. Symbolbild. | Foto: NEWS&ART - stock.adobe.com

Unter der Federführung der Düsseldorfer Polizei durchsuchten heute Morgen fast 200 Polizeikräfte sieben Objekte in Essen und vier in Köln. Sechs Haftbefehle wurden gegen Beschuldigte vollstreckt. Die Ermittlungen und Maßnahmen dauern an.

Hintergrund des Einsatzes ist ein Verfahren wegen des Verdachts der bandenmäßigen Begehung von schweren Eigentumsdelikten. Hierbei sollen die Kriminellen u.a. mit dem Diebstahl von pfandpflichtigen Obst-/Gemüsekisten für den Lebensmitteleinzelhandel einen Schaden bzw. eine Beute in Millionenhöhe "erwirtschaftet" haben. Dementsprechend wurde von der Polizei und der Staatsanwaltschaft ein Vermögensarrest in Höhe von 1.122.964 Euro erwirkt.

Das Einbruchskommissariat (KK 14) der Düsseldorfer Polizei führt seit Ende Juli 2023 ein Umfangverfahren gegen eine überregional agierende, bulgarisch-rumänische Tätergruppierung aus dem Großraum Essen, die im Verdacht der bandenmäßigen Begehung von Eigentumsdelikten steht. Zunächst war die Tätergruppe wegen Einbruchsdiebstählen in Dachdeckerfachbetrieben und Garten- sowie Landschaftsbaubetrieben in Düsseldorf und im Umland ins Visier der Ermittler geraten. Neben dem Ziel Buntmetalle und hochwertige Werkzeuge zu entwenden, soll die Gruppe auch für eine große Anzahl an Diebstahlstaten von sogenannten Klappsteigen in Frage kommen. Dabei handelt es sich um Obst-/Gemüsekisten, die im Einzelhandel verwendet werden und einem geschlossenen Pfandsystem angegliedert sind.

Durch akribische Ermittlungen konnten die Beamten der Düsseldorfer Kriminalpolizei die Wege der entwendeten Klappsteigen rekonstruieren. Die Klappsteigen wurden an zwei in Köln ansässige, bulgarische Hehler abgegeben. Die beiden Hehler führten dann über unterschiedliche Kanäle die Klappsteigen wieder in den Warenkreislauf des Pfandsystems zurück und kassierten die Pfandgebühr. Die zwei bulgarischen Hehler agierten dabei als Kopf dieses Betrugssystems und dürften auch von weiteren Tätergruppen beliefert worden sein.

Nach vorläufiger Schätzung wurden circa 10.000 Kisten im Vermögenswert von circa 50.000 Euro sichergestellt. Ebenso 30.000 Euro Bargeld und elf Fahrzeuge. Sechs Männer mit bulgarischer und rumänischer Staatsangehörigkeit wurden festgenommen. Insgesamt wurden so Vermögenswerte in Höhe von etwa 300.000 Euro abgeschöpft.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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