Entzerrtes Feiern

Stadt und Festkomitee stellen Ergebnisse des „Runden Tisches“ vor

Köln - Auf Einladung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker haben sich
35 unterschiedliche Vertreter in den vergangenen Wochen an einem
Runden Tisch zum Thema Straßenkarneval mehrfach getroffen. Den Anlass
bildeten die negativen Begleiterscheinungen der diesjährigen
Sessionseröffnung wie Vermüllung, Wildpinkeln und intensive
Alkohol-Exzesse.

Drei Arbeitsgruppen berieten über „Veranstaltungsformate“,
„öffentlichen Raum und Gastronomie“ sowie
„Öffentlichkeitsarbeit“. Nun stellten Stadt und Festkomitee die
ersten Ergebnisse im Kölnischen Stadtmuseum vor.
Henriette Reker will die Begleiterscheinungen zurückdrängen, ohne
„die Stadttore zu schließen“: „Der Karneval ist unser
Kulturgut. Was da passiert ist, darf den Karneval nicht
beschädigen.“ Ähnlich spricht auch Festkomitee-Präsident
Christoph Kuckelkorn: „Uns stinkt das, was am 11. 11. vorgefallen
ist.“ Und weiter: „Der Karneval ist ne kölsche Urkraft. Das Fest
geben sich die Menschen selbst.“ Eine Reduktion sei schwer möglich.
So sollen neue und alternative Veranstaltungen und Bühnenprogramme
das Feiern entzerren und die Jecken sich wie im Straßenkarneval zu
Weiberfastnacht mehr über die Stadt verteilen. Den Anfang machen soll
ein Bühnenprogramm im Bereich der Uni-Mensa an der Zülpicher
Straße. Die Finanzierung und die Frage, welche Karnevalsgesellschaft
da „Pate stehen könnte“, sind aber noch völlig offen. Start mit
Einlasskontrollen soll bereits an Weiberfastnacht 2018 und nicht erst
zum Sessionsbeginn 2018 sein. Als weitere Orte denkt Kuckelkorn an die
Ringe oder den MediaPark.
Als weitere Maßnahmen nannte Reker „mehr Toiletten“, eine
schnellere Müllbeseitigung, Ordnung und Ansprache auf den Straßen
und Plätzen, Reduktion mobiler Ausschankbetriebe und eine engere
Abstimmung mit der Gastronomie.
Öffentlichkeitswirksam sollen die Maßnahmen über eine Social Media
Kampagne mit prominenten Gesichtern publik gemacht werden.