Hans und Hanna Breuer gaben ein Konzert

Stetige Dialoge mit dem Publikum

Köln - (hh). Der Saal in der Gaststätte „Linkewitz“ war prall
gefüllt, aber dennoch wehte eine heimelige und gemütliche Stimmung
durch die Sitzreihen. „Genauso ist es schön. Wir sind nah dran am
Publikum und können jederzeit zu ihnen gehen oder mit ihnen direkt
kommunizieren“, sagt Hans Breuer. Gemeinsam mit seiner Frau Hanna
bildet er seit 42 Jahren das Gesangsduo „Die Breuers“, das sich
auf „Krätzchenovende“ im alten Stil, also ohne Strom und
Mikrofon, spezialisiert hat.

„Wir haben rund 60 Lieder im Repertoire, wovon rund ein Drittel
unsere eigenen Kompositionen sind. Dabei nutzen wir manchmal bekannte
Songs als Vorlage, ändern aber den Text radikal um. So wurde etwa
´Heidewitzka, Herr Kapitän´ bei uns zu ´Heidewitzka, ming Frau ess
krank´.“

Viele der anderen Lieder haben ihre Wurzeln am Ende des 18.
Jahrhunderts, und oft sind die einstigen Urheber nicht mehr zu
ermitteln. „So ist es auch mit unserem Auftaktlied, dem ´Kölsche
Explezeer´, den die meisten Zuhörer von Toni Steingass kennen. Das
Lied ist jedoch viel älter. Hierzu haben wir dann vier eigene
Strophen geschrieben“, erläutert der 64-Jährige.

Für Hans Breuer zeichnet sich ein typisches Krätzchen durch ein
Minimum an Musik aus. „Vielmehr sollen die Texte im Vordergrund
stehen, aus denen die Zuhörer dann gedanklich eine eigene Geschichte
oder Bilder entwerfen sollen.“ Gerne geht das Duo dabei auf spontane
Zurufe der Besucher ein, führt lustige Dialoge mit den Gästen oder
animiert zum Mitsingen. „Das Publikum ist uns heilig. Wenn ein
toller Vorschlag kommt, kann es passieren, dass wir kurzfristig unser
Programm ändern.“