Von Forscher offiziell bestätigt

Sturm in Poll war ein Tornado

von Alexander Büge

Der verheerende Sturm in den Abend- und Nachtstunden des 21. Dezember war ein Tornado. Das geht aus der Analyse hervor, die Forscher Hendrik Sass auf seiner Website tornadomap.org durchgeführt hat.

Demnach zeichnete sich ab dem Deutzer Hafen eine klar abgegrenzte Schneise mit konzentrierten Schäden ab. Dabei traten in einem 16,7 Kilometer langen und etwa 370 Meter breiten Korridor Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h auf.

Schäden richtete der Sturm dabei vor allem in Poll, aber auch in Westhoven, Rodenkirchen, Weiß, Zündorf, Libur, Spich und Oberlar an, weshalb die Feuerwehr in den Abend- und Nachtstunden des 21. Dezember circa 380 Mal im Einsatz war.

Die Aufräumarbeiten in Poll waren damit aber längst nicht beendet. Denn auch in der ersten Woche des neuen Jahres sind im Veedel immer noch Spuren der Verwüstung zu erkennen. So ist beispielsweise der Sportplatz auf der Müllergasse weiterhin abgesperrt und der Traktorspielplatz nahe des alten Friedhofs aufgrund von zahlreichen umgefallenen Bäumen weiterhin nicht nutzbar.

Und auch die Kita Käulchensweg sowie die Aldi-Filiale am Poller Kirchweg bleiben voraussichtlich während der gesamten ersten Januar-Woche aufgrund von massiven Schäden geschlossen. Zudem sind vor Ort weiterhin zahlreiche Handwerker unterwegs, um abgedeckte Dächer wieder instand zu setzen und die Spuren des Tornados zu beseitigen.

Interessant in diesem Zusammenhang: In der Geschichte Polls kam es zu einem weiteren Tornado-Vorfall. Allerdings ereignete sich dieser bereits am 7. August 1898, also vor ziemlich genau 125 Jahren. Am Sandberg 66 erinnert eine Tafel daran, die trotz des jüngsten Tornados und Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h immer noch an der gleichen Stelle hängt.