Die KVB möchten aufrüsten
Technische Assistenten für mehr Sicherheit im Test
Köln - Im hektischen Stadtverkehr kommt es immer wieder zu gefährlichen
Situationen, gerade auch für die Busfahrerinnen und Busfahrer der
Kölner Verkehrs-Betriebe. Um die Sicherheit des Busbetriebes weiter
zu erhöhen und potentielle Unfallrisiken für Verkehrsteilnehmer wie
Fußgänger, Rad-, Roller- oder E-Scooterfahrer so weit wie möglich
zu reduzieren, testet die KVB derzeit unterschiedliche
Abbiegeassistenzsysteme. Sie sollen den Fahrern ermöglichen, den beim
Rechtsabbiegen im Spiegel nicht einsehbaren toten Winkel zu
überblicken und entsprechend zu reagieren, wenn sich dort eine Person
befindet.
In der Vergangenheit waren die Leistungsfähigkeit und damit der
Nutzen der bis dahin auf dem Markt angebotenen Systeme seitens der KVB
als nicht ausreichend erachtet worden. Inzwischen gibt es aber eine
Vielzahl verbesserter Neuentwicklungen. Drei Systeme der Hersteller
Rosho, Luis und Mobileye werden nun nach einer Vorauswahl in den
kommenden drei Monaten in fünf Solo- und fünf Gelenkbussen im
Linienbetrieb der
KVB getestet.
Drei Assistenzsysteme für toten Winkel im Test
Alle drei Abbiegeassistenten arbeiten mit Weitwinkelkameras, die an
der rechten Seite der Busse in Dachhöhe montiert werden. Zwei
übertragen das reale Bild aus dem toten Winkel direkt auf den
Monitor, der nahe dem Außenspiegel montiert ist, das dritte System
wertet die Situation direkt aus und warnt den Fahrer mit Symbolen -
zum Beispiel, wie im Video der KVB zu sehen, einem roten Männchen -
vor bestehenden Gefahren. Ausschlaggebend dafür,
welches Assistenzsystem letztlich das Rennen macht, werden die
Bewertungen der Fahrer sein, die während der Testphase regelmäßig
befragt werden und ihre in der Praxis gemachten Erfahrungen
einbringen.
Bewertungen der Fahrer werden ausschlaggebend sein
Nach Abschluss der Testphase wird entschieden, ob und mit welchem
digitalen Abbiegeassistenten rund 250 Busse der KVB ausgerüstet
werden. Gemäß EU-Verordnung 2019/2144 müssen ab Juli 2022 alle
neuen
Fahrzeugtypen und ab Juli 2024 alle neuen Fahrzeuge mit einem
Abbiegeassistenten ausgestattet sein. Busse, die bereits von der KVB
bestellt sind und die 2021 ausgeliefert werden, könnten bereits
werkseitig mit der entsprechenden Technik bestückt sein.
E-Busse künftig mit Fahrgeräuschen
Zur Steigerung der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer wurde zudem
bereits eine Neuerung bei den KVB eingeführt. E-Busse fahren
normalerweise geräuschlos. Ein Vorteil, der sich in das Gegenteil
verkehren kann, wenn
man das herannahende Fahrzeug nicht hört. Besonders für blinde und
sehbehinderte Menschen birgt dies ein erhebliches Gefahrenpotential.
Aus diesem Grund hat die KVB ihre bisher bereits im Einsatz
befindlichen neun E-Busse, die die Linie 133 befahren, mit AVAS
ausgestattet, einem "Acoustic Vehicle Alerting System". Damit werden -
entsprechend einer EU-Verordnung - bis zu einer Geschwindigkeit von
circa 20 km/h künstliche Fahrgeräusche erzeugt. Diese Anforderung
wird von den KVB-Bussen ab sofort
erfüllt. (red)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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