Offener Brief zum CSD „Motto-Streit“ in Köln
Torsten Ilg: „Der Cologne-Pride 2020 hat dieses wirklich gute Motto verdient.“
Der Kölner Kommunalpolitiker Torsten Ilg (Freie Wähler), hat in einem offenen Brief, den Veranstalter des Cologne-Pride 2020 vor harter Kritik einiger linksgerichteter Gruppierungen in Schutz genommen:
Liebe engagierte LGBTIQ-Gemeinde in Köln,
liebe Mitglieder des KLuST e.V.,
Das vorgeschlagene Motto für den diesjährigen CSD finde ich ganz hervorragend. Der Cologne-Pride hat dieses anspruchsvolle Motto wirklich verdient. Die Kritik daran ist nicht nur kleinkariert, sondern auch ziemlich schädlich. Der heftige Widerstand gegen die Worte "Einigkeit! Recht! Freiheit!", kommt von den Jugendorganisationen der Grünen, der SPD und der Linkspartei. Sie haben das Motto als "unverantwortlich“ und „nationalistisch“ bezeichnet. Bitte lasst Euch nicht beirren oder von Gruppen des extrem linken Spektrums, politisch instrumentalisieren. Die Kritik ist ist eine böswillige Fehlinterpretation der Bedeutung, die sich hinter diesem klugen Satz verbirgt.
Einigkeit und Recht und Freiheit - unsere Grundwerte sind weder Rechts noch Links.
Fakt ist: Im Jahre 1841 verfasste der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben in den Wirren eines zersplitterten Deutschlands den Text zum "Lied der Deutschen". Fallersleben drückte mit dem Text die Sehnsucht nach Freiheit und nationaler Einheit aus. Er prangerte Fürstenwillkür und Kleinstaaterei an. Diese Kernbotschaft ist heute aktueller denn je. Unsere Gesellschaft spaltet sich in Gegner und Befürworter des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels. Auch die Kritik am politischen Mainstream, an der Klimapolitik, oder auch an der Zuwanderungspraxis in unserem Land, ist von den Regierenden und großen Teilen der politischen Opposition, nicht wirklich erwünscht. Wer diese Kritik äussert, der wird ausgegrenzt. Auch Schwule und Lesben haben jahrzehntelange Ausgrenzung erfahren. Letztlich war es vor allem der „Einigkeit“ der handelnden Personen innerhalb der LGBTIQ-Community zu verdanken, dass die „Ehe für Alle“ heute Wirklichkeit geworden ist.
Man kann über viele Fragen der Gleichberichtigung unterschiedlicher Meinung sein. Auch darüber, ob wir mit der zunehmenden Atomisierung der Debatte, der Zersplitterung der Geschlechterbezeichnungen, oder der Forderung nach sogenannten „Gender-Toiletten“, am Ende nicht vielleicht weniger gesellschaftliche Akzeptanz erringen, als mit jenen Forderungen, die von einer großen Mehrheit der Menschen in unserem Land verstanden werden. Im Kern geht es auch darum, die Werte unseres Grundgesetzes zu achten. Schwule und Lesben, sowie andere Minderheiten werden zunehmend bedroht. Sei es durch Intoleranz von Rechts, von Links, oder durch Menschen anderer Herkunft und anderen Glaubens, die aus rückständigen Kulturen stammen und deren Werteverständnis mit dem unseres Grundgesetzes nicht vereinbar ist.
Der Kölner CSD wird leider von Gruppierungen des extrem linken Spektrums dominiert.
Wenn man aktuellen Medienberichten Glauben schenken darf, scheinen die eingangs erwähnten Gruppierungen derzeit mächtig Druck auf Euch auszuüben, sodass damit zu rechnen ist, dass das Motto noch in letzter Sekunden gekippt wird. Ich warne vor so einem törichten Aktionismus. Ich glaube die schwul-lesbische Gemeinde ist heute auch von innen bedroht. Von überwiegend linken und einigen linksradikalen AktivistInnen und Gruppen, die den Diskurs der Szene bestimmen und damit vor allem bürgerliche Homosexuelle zunehmend abschrecken. in diesem Sinne hoffe ich, dass der Verein 2020 endlich den Mut aufbringt, sich von solchen politischen Übernahmeversuchen zu emanzipierten.
mit freundlichen Grüßen
Torsten Ilg
Kölner Kommunalpolitiker
LeserReporter/in:Torsten Ilg aus Köln |
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