Viele Kölner Schwäne erleben täglich den Stress "pur"
Überleben in der Großstadt
Köln - (tau). Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab: Mal ist es ein
verletzter Schwan am Fühlinger See, der Kummer macht. Mal ist es ein
Schwanennotfall am Rautenstrauchkanal - durch einen Hundebiss wurde
ein Schwan schwer verletzt. Am Decksteiner Weiher wird ein Schwan mit
Angelschnur am Bein gefunden.
„Gerade im Herbst haben wir immer wieder eine Häufung der auch
sonst auftretenden Notfälle, wir wissen aber nicht, woran das
liegt“, berichtet Claudia Scherping. Gemeinsam mit ihrem Mann
Wolfhard Scherping, der Mitstreiterin Aleke Schücking und einigen
weiteren Helfern ist sie seit Jahren im ehrenamtlichen Einsatz
zugunsten der Kölner Wasservögel. Die Gruppe nennt sich „Schwäne
Köln“. „Wir versuchen, die Öffentlichkeit zu informieren und den
ewigen Kampf gegen den Angelmüll anzugehen - aber im Grunde hat sich
die Situation seit Jahren nicht gebessert“, berichtet die
Tierfreundin.
Es sind mehrere Faktoren, die immer wieder zu grausigen Situationen
führen. Zum einen werden oft Vögel gefunden, denen durch nicht
mitgenommene Angelschnüre die Beine oder der Schnabel zugebunden
sind. Zum anderen häufen sich Probleme mit Hunden. Weiterhin brauchen
die jungen Schwäne Platz, um das Fliegen zu erlernen. Dieser fehlt
ihnen in der Stadt, sie verunfallen regelrecht. „Gerade am Aachener
Weiher kommt es immer wieder zu Kollisionen mit Rad- und
Autofahrern“, weiß Scherping.
Eine einfache Lösung sehen die engagierten Tierschützer nicht. Aber
die Stadt könnte zumindest aktiver werden, so ein Wunsch von Claudia
Scherping. Für die Hunde mehr Freilaufflächen schaffen und in den
Bestand der Wasservögel regulierend eingreifen. Auch die Kölner
könnten nach der Vorstellung der Tierfreunde helfen: Indem zum
Beispiel die Hunde nicht am Ufer der Gewässer frei laufen gelassen
werden. Verboten ist dies ohnehin. „Aber es hält sich niemand dran
und kontrolliert wird auch nicht“, so die Tierfreunde.
Oft sei es auch Unwissenheit, die dazu führe, dass die Tiere leiden
müssen. „Wenn die Hunde zum Beispiel die Jungvögel immer wieder
aufscheuchen, flüchten diese aufs Wasser, sie können sich aber nicht
mehr ausreichend ausruhen“, erklärt Scherping. Die Folgen sind -
auch in diesem Fall - dramatisch: Die Jungtiere ertrinken vor
Erschöpfung. Mehr Infos unter
www.facebook.com/schwaene.koeln/
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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