Appell an die Kölner
Umsichtiges Handeln in Bezug auf Corona hilft allen Beteiligten
Köln - (tau). In allen Medien wird über den Virus berichtet und viele
Bürger, auch viele Kölner, haben Angst, sie könnten sich angesteckt
haben. Diese Angst ist allerdings aktuell nicht notwendig: "Wir haben
zur Zeit in Köln keine Gefährdungslage", betont Dr. Jürgen Zastrow,
HNO-Arzt und Vorsitzender der Kreisstelle Köln der Kassenärztlichen
Vereinigung (KV). Es gebe in der ganzen Stadt keine bestätigte
Ansteckung. Allerdings, so Zastrow, sei es wichtig, jetzt umsichtig
vorzugehen. Die europäische Grippe sei um vielfaches gefährlicher
und viele Menschen, auch in Köln, seien an dieser Grippe
erkrankt.
Wer sich krank fühle, solle in erster Linie zu Hause bleiben und
zunächst einmal von dort aus agieren: "Wer einen begründeten
Verdacht hat, mit potentiell Erkrankten Kontakt gehabt zu haben und
gleichzeitig Beschwerden hat, sollte zu allererst den eigenen Hausarzt
anrufen", betont er. Erreiche man diesen nicht, könne man auch
jederzeit Arztrufzentrale NRW unter der Nummer 11 6 11 7 anwählen,
auch hier erfahre man, wie man sich weiter verhalten habe. Es gelte,
moderne Kommunikationsmittel zu nutzen, vor allem, wenn man unsicher
sei. "Durch die telefonische Abklärung im Vorfeld lässt es sich
vermeiden, dass auf einmal 30 kranke Menschen im Krankenhaus in der
Ambulanz sitzen und sich nur gegenseitig anstecken", so Zastrow
weiter. Diese Szenario sei momentan ganz wichtig, zu vermeiden. Zu
Hause zu bleiben sei zudem eine hygienische Maßnahme, die man leicht
umsetzen könne: Man stecke sich selber nicht an und sei auch keine
Gefahr für andere.
Infos für Hausärzte
Eine erste Information für die Kölner Hausärzte werde zusätzlich
noch vor dem Wochenende versandt werden, eine ausführlichere Info
gebe es dann zu Beginn der nächsten Woche. Auch die KV Nordrhein
erklärt, dass sie den Bürgern rät, zunächst einmal zu Hause zu
bleiben. Um die Kapazitäten in den Arztpraxen und den
Krankenhausambulanzen nicht zu überfordern sowie einer Ausbreitung
der Erkrankung vorzubeugen, sollten Menschen, die befürchten,
infiziert zu sein, zu Hause zu bleiben, Menschenansammlungen meiden
und mit ihrem Haus- oder Facharzt telefonisch Kontakt aufzunehmen.
Sofern nach Rücksprache mit dem Arzt keine Anzeichen auf eine
Corona-Infektion bestehe, sollte die weitere Behandlung zu Hause mit
konservativen Mitteln erfolgen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass
sich der Verdacht auf eine Corona-Erkrankung erhärtet, könne der
Arzt einen Hausbesuch durchführen, um einen Abstrich zu nehmen.
Alternativ könne der Rettungsdienst den Patienten bei ernstem
Verdacht aufsuchen. Sollte ein bestätigter Fall vorliegen, würde
eine Information an das Gesundheitsamt erfolgen, das die weiteren
Maßnahmen plant.
Von Abstand halten bis Händewaschen
Grundsätzlich empfiehlt die KV, durch körperlichen Abstand,
mehrfaches und ausgiebiges Händewaschen und Niesen in die Armbeuge
das Infektionsrisiko zu verringern. Zastrow verweist in dem
Zusammenhang auch auf die Internetseiten des Robert-Koch-Instituts
www.rki.de, auch hier seien die
exakten Abläufe im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gut erläutert.
Coronavirus: Erste Kontaktpersonen virenfrei entlassen - Auch bei
zweiter virologischer Testung kein Sars-CoV-2
Nachdem bei einigen getesteten Patienten und Mitarbeitern der
Uniklinik Köln, die als Kontaktpersonen identifiziert wurden, nach
Ablauf der Quarantänezeit auch eine zweite virologische Testung
keinen Nachweis auf Coronaviren ergab, konnten vier Beschäftigte und
zwei Patienten aus der Isolation entlassen werden. Weitere sechs
Mitarbeiter und 29 Patienten befinden sich derzeit jedoch noch wegen
der theoretischen Inkubationszeit gemäß den Vorgaben des Robert
Koch-Instituts in Isolation.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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