Selbsthilfegruppe „Aktiv gegen Stalking"

Wege gegen den Psychoterror

Köln - (ha). Zuhören, informieren, Mut machen – die Selbsthilfegruppe
„Aktiv gegen Stalking“ bietet Betroffenen Menschen eine
Anlaufstelle zum Austausch und zur Stärkung gegen den Psychoterror,
der nicht selten aus gescheiterten Beziehungen, übersteigerten
Erwartungen aus Arbeitsverhältnissen oder blinder, einseitiger
Begierde resultiert.

Ralf Scharrer kennt die intensiven Belastungen aus Sicht des Opfers
und erfuhr in Gesprächen von den Erfahrungen anderer Geschädigter:
„Ich habe mit sehr vielen Frauen sprechen können, die ebenfalls
unter Stalking litten oder immer noch leiden. Diese Frauen ermunterten
mich, über dieses Thema ein Buch zu schreiben, damit möglichst
vielen Opfern Hilfe und Unterstützung zukommen kann. Das Buch
befindet sich mittlerweile kurz vor der Fertigstellung. Lange Zeit
habe ich aufgrund der Verfolgungen Suizidgedanken gehabt. Im Laufe des
Entstehungsprozesses zum Buch kam die Idee nach einer Anlaufstelle
auf“, berichtet der Schauspieler, Autor und Designer.

Seit April letzten Jahres treffen sich die zehn Mitglieder jeden
ersten und dritten Dienstag im Monat zu den zweistündigen Meetings,
um über das immer noch tabuisierte Thema zu reden. „Wir haben erst
seit 2007 ein Gesetz in Deutschland, das diesen Psychoterror bestraft.
Aber meistens verlaufen derartige Prozesse im Sand, weil die
Beweislast nicht ausreichend ist. Als Cyber-Stalking hat dieser
Fanatismus schon längst Einzug ins Internet gefunden. Grundsätzlich
empfehle ich meinen Gruppenteilnehmern immer die Anzeige, aber das
gegenseitige Gespräch im geschützten Raum kann ebenfalls sehr
hilfreich sein“, so Scharrer.  

Die Anmeldung zur Selbsthilfegruppe ist per E-Mail an
aktivgegenstalking@gmx.de oder unter Telefon 0221/ 95154216 bei
der Selbsthilfekontaktstelle Köln möglich. Infos über die
Initiative finden sich unter www.aktiv-gegen-stalking.de