Dokumente aus Zeiten der HANSE
Weltkulturerbe aus dem Kölner Archv

Foto: Stadt Köln
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Köln. Die UNESCO hat bekannt gegeben, dass sie zwei Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln in das Register "Memory of the World" aufgenommen hat. Damit zählen das sogenannte Prunkkopiar des Brügger Hanse-Kontors (um 1486, HAStK Best. 81 A 1) und eine Sammlung von Hanserezessen aus den Jahren 1388 bis 1461 (HAStK Best. 82 A 2) ab sofort zum dokumentarischen Erbe der Menschheit.

Kulturdezernent Stefan Charles: "Ich freue mich sehr, dass die UNESCO die Dokumente des Historischen Archivs auf diese Weise würdigt. Köln ist eine Stadt mit einem unwahrscheinlich großen Kulturerbe. Das ist ein Potenzial, das wir auch für unsere internationale Sichtbarkeit als Kulturstandort nutzen wollen.

Beide Stücke stammen aus den in Köln verwahrten Archivalien der Hanse, des europäischen Kaufleute- und Handelsstädtebundes des Spätmittelalters. Die UNESCO trägt damit der Bedeutung Rechnung, die die Hanse als transnationale, bürgerschaftlich getragene Organisation für die Entwicklung von Handel und Recht in Europa hatte. Mit Mitgliedern und Vertretungen zwischen England und dem Baltikum sowie zwischen Norwegen und Norddeutschland ist die Hanse Teil der Geschichte zahlreicher heutiger Länder. Die Quellen zu ihrer Erforschung sind daher besonders dazu geeignet, den europäischen Gedanken zu unterstreichen und die Idee der Überwindung von Grenzen und Sprachbarrieren durch friedlichen Handelsverkehr zu fördern.

Bei den Hanserezessen handelt es sich um die auf gemeinsamen Tagungen gefassten Beschlüsse der Hansestädte. Sie bilden damit nicht nur eine unverzichtbare Basis zur Erforschung der Hansegeschichte. Der Band aus dem Kölner Weltdokumentenerbe ist dabei besonders nah an den Verhandlungen und gewährt damit sehr unmittelbare Einblicke in die Verhandlungen und ihre Ergebnisse.

Im Prunkkopiar wurden wichtige Urkunden zumeist über Handelsrechte eingetragen, die Könige und Fürsten den Hansekaufleuten in ihren jeweiligen Ländern eingeräumt hatten. Sie ermöglichten einen friedlichen Warenverkehr und schützten vor gewaltsamen Rechtsbrüchen. In diesem Fall handelt es sich um ein meisterhaftes Exemplar flandrischer Buchkunst, das auch der Repräsentation diente.

Beide neuen Welterbe-Stücke werden am Mittwoch, 24. Mai 2023, von 15 bis 19.30 Uhr, im Historischen Archiv der Stadt Köln öffentlich präsentiert.

Foto: Stadt Köln
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Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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