Rückblick
Wie aus den Poller Wiesen eine Eisbahn wurde
Poll. Aufgrund von Hochwasser und extremer Kälte bildeten sich auf den Poller Wiesen im Februar 2021 riesige Eisflächen. Ein Schauspiel, das es seit Jahrzehnten nicht mehr gab.
von ALEXANDER BÜGE
Schlittschuhlaufen direkt am Rhein. Kaum zu glauben, aber vor ziemlich genau einem Jahr war das auf den Poller Wiesen tatsächlich möglich. Für Spaziergänger, die sich dort nur in unregelmäßigen Abständen aufhalten, ist das aufgrund der aktuell herrschenden Temperaturen kaum vorstellbar. Zumal der Pegel aktuell bei 2,80 Meter liegt. Doch Mitte Februar 2021 lag er ganze sechs Meter höher! Die Folge: Die Poller Wiesen füllten sich mit Wasser, selbst die Laufbahn der Bezirkssportanlage wurde überflutet. Und als Köln dann auch noch die plötzliche Kältewelle mit Temperaturen von unter -10 Grad erreichte, kam es zu diesem seltenen Szenario.
Denn das Wasser, das sich auf den Wiesen ab einem Pegelstand von etwa 8,50 Meter angesammelt hatte, änderte innerhalb von wenigen Tagen seinen Aggregatzustand. Anstatt durch endlose Pfützen zu stapfen, konnten Kinder nun auf riesigen Eisflächen Schlittschuhlaufen. Ein Erlebnis, das sie so schnell kein zweites Mal haben werden. „Dass das Hochwasser auf die Poller Wiesen tritt, kam in den letzten Jahren immer wieder vor. Doch dass sich dort riesige Eisbahnen bilden, habe ich bisher noch nie erlebt“, sagt Jochen Rademacher, der beim RTK Germania Köln seit 16 Jahren als Tenniswart tätig ist. „Das war schon etwas ganz Besonderes.“ Übrigens: Dass der komplette Rhein zufriert, kommt noch viel seltener vor. Zuletzt war das 1963 der Fall: Damals herrschten -20 Grad und es lag außerdem 78 Tage lang Schnee.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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