Mitgemacht bei der „Stunde der Wintervögel“
Zählungen zeigen Trends
Köln (sb). Konzentriert blickt Eberhard Groß aus Sülz durch sein Fernglas. „Da hinten - ich erkenne einen Grünfink!“, freut er sich. In den zehn Minuten, die er auf dem Südfriedhof in Zollstock Vögel beobachtet, hat er schon Tauben, Rotkehlchen, Amseln und einen Eichelhäher gesehen. Groß machte mit knapp 20 weiteren Teilnehmern bei der Aktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbundes (NABU) und des bayerischen Landesbundes für Vogelschutz mit. Bereits zum zwölften Mal rief die Naturschutzorganisation bundesweit Bürger auf, eine Stunde lang Vögel zu zählen, im Garten, auf dem Balkon, im Park oder auf Friedhöfen. Mit dieser Aktion will der NABU Erkenntnisse über die Bestandsentwicklung der heimischen Vogelarten gewinnen. Erstmals bot die Organisation in diesem Winter vier Sammeltermine auf Kölner Friedhöfen an, die von Ornithologen begleitet wurden. „Wir haben uns das überlegt, weil viele Menschen unsicher sind, wie sie zählen sollen, worauf sie achten müssen“, berichtete Birgit Röttering vom NABU Köln.
In einer Stunde zählten die Mitmachenden alle Vögel, die sie sahen, und gaben die höchste Anzahl jeder Vogelart, die sie gleichzeitig gesehen hatten, an den NABU weiter. „Wichtig ist, immer die Zahl der Vögel zu notieren, die man zur gleichen Zeit sieht, nicht die, die nacheinander kommen. Sonst hat man womöglich Doppelzählungen. Und nur notieren, was man tatsächlich erkennt“, erklärte Gunther Moritz, einer der drei Ornithologen, die die Gruppe auf dem Südfriedhof begleitete. „Man muss kein Experte sein. Auch wenn Fehler passieren, ist das nicht so schlimm. Es handelt sich nicht um eine wissenschaftliche Studie, sondern um eine Mitmachaktion. Durch die große Menge an Daten, die wir von den Bürgern bekommen, können wir Trends und Veränderungen bei unseren heimischen Vögeln erkennen“, erklärte Röttering.
Redakteur/in:Angelika Koenig aus Leichlingen |
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