Porzer holte Deutsche Sportabzeichen in Serie
Der 60-Medaillen-Mann

Foto: Banneyer
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von Alexander Büge

Hans-Walter Eichelhardt lebt für den Sport. Mittlerweile hat der 80-Jährige sein 60. Sportabzeichen gemacht. Dabei ließ sich der Zündorfer auch von schweren Schicksalsschlägen nicht aus der Bahn bringen. Er bleibt immer dran und hält sich auch im hohen Alter fit.

Einen Medizinball 6,25 Meter weit werfen, 200 Meter Radfahren in 23,1 Sekunden, zwölf Seilsprünge im Galoppschritt und 200 Meter Schwimmen in 9:20 Minuten. Das sind die Werte, die der 80-jährige Hans-Walter Eichelhardt aus Porz kürzlich erreicht hat. Dadurch hat er einmal mehr das Deutsche Sportabzeichen erhalten, zum 60. Mal in Folge. Eine Leistung, die alles andere als selbstverständlich ist. Immerhin kennt Eichelhardt niemand anderen, dem dies bereits gelungen ist.

Und er muss es wissen. Schließlich war die Porzer Sportskanone ab 1989 insgesamt 40 Jahre einer der Prüfer, bei dem das Sportabzeichen abgelegt werden konnte. „Ich habe Leute erlebt, die 30, 40 oder 50 Mal das Sportabzeichen gemacht haben. Vor fünf Jahren sind in ganz NRW außer mir noch vier weitere Personen für ihr 55. Sportabzeichen geehrt worden. In diesem Jahr bin ich mit dem 60. Sportabzeichen bisher aber der einzige“, sagt Eichelhardt, der das Abzeichen 41 Mal in Gold, zwölf Mal in Silber und sieben Mal in Bronze verliehen bekam. „Ich habe mein Leben lang Sport gemacht, war beim TV Rheingold Zündorf 40 Jahre im Vorstand und 30 Jahre lang Übungsleiter. Zudem bin ich jahrelang drei bis vier Mal in der Woche 10 Kilometer gelaufen.“

Anders als viele andere Sportler erreichte Eichelhardt seine Bestform erst mit Ende 30. So schaffte er es 1981, die 200 Meter in 4:21 Minuten zu schwimmen, beim Weitsprung 5,08 Meter zu erreichen, den 100-Meter-Lauf in 12,6 Sekunden zu absolvieren, beim Kugelstoßen eine Weite von 9,04 Meter zu erzielen und die 5000-Meter-Strecke in 20,04 Minuten zu laufen.

Allerdings war es für Eichelhardt ales andere als einfach, bis ins hohe Alter stets sportliche Höchstleistungen zu vollbringen, um ein ums andere Mal das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Immerhin erlitt er im Jahr 2007 im Alter von 64 Jahren einen Schlaganfall. Doch selbst das warf Eichelhardt nicht aus der Bahn. „Ich war ein wenig gelähmt, aber durch Reha-Maßnahmen war ich in der Lage, weiterhin Sport zu machen“, erinnert sich Eichelhardt. „Natürlich war ich zunächst angeschlagen, aber ich habe trotzdem jede Woche versucht, Sport und Gymnastik zu machen.“

Im Jahr 2018 folgte dann der nächste Schicksalsschlag, als er die Diagnose Prostata-Krebs hinnehmen musste. Unterkriegen ließ er sich aber erneut nicht. Im Gegenteil: Eichelhardt besiegte den Krebs und machte wenig später sein 56. Sportabzeichen. „Die Prostata musste damals entfernt werden, aber zum Glück bin ich vollständig geheilt“, sagt Eichelhardt, der neben ausreichend Bewegung auch großen Wert darauf legt, sich gesund zu ernähren. „Alkohol habe ich immer nur in Maßen zu mir genommen, da ich möglichst lange fit und gesund bleiben wollte.“

In diesem Jahr machte Eichelhardt schließlich sein 60. Sportabzeichen, weshalb sich die Frage stellt, wie lange der 80-Jährige seine unglaubliche Serie noch aufrechterhalten möchte. Seine überraschende Antwort: „In diesem Jahr habe ich mein letztes Sportabzeichen gemacht. 60 ist eine schöne runde Zahl.“ In Form hält Eichelhardt sich aber weiterhin. Immerhin nutzt er regelmäßig seine Fitnessgeräte im Keller, wenn er nicht gerade draußen unterwegs ist. Und wer weiß: Vielleicht packt ihn im kommenden Jahr dann doch wieder der Ehrgeiz, wenn er daran denkt, erneut das Deutsche Sportabzeichen ablegen zu können. Seine sensationelle Serie würde er damit ausbauen und womöglich sogar einen Rekord für die Ewigkeit aufstellen.

Foto: Banneyer
Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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