Kölner Doc begleitet Basketballer bei Olympia
Der Arzt, 
dem die 
Weltmeister vertrauen

Basketball-Star Franz Wagner (l.) und Teamarzt Oliver Pütz waren unmittelbar nach dem WM-Gewinn in der Kabine in Ekstase.	
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  • Basketball-Star Franz Wagner (l.) und Teamarzt Oliver Pütz waren unmittelbar nach dem WM-Gewinn in der Kabine in Ekstase.
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Von Alexander Büge

Bei den Olympischen Spielen findet derzeit das wohl hochkarätigste Basketball-Turnier aller Zeiten statt. Und ein Kölner ist mittendrin: Oliver Pütz, der Teamarzt der deutschen Weltmeister.

Mit den NBA-Stars Dennis Schröder, Franz Wagner und Co. hat der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie deshalb jeden Tag engen Kontakt. Gemeinsam mit dem ebenfalls aus Köln kommenden Athletiktrainer Arne Greskowiak sorgt Pütz jedenfalls dafür, dass bei den deutschen Basketballern nichts zwickt, alle Wehwehchen behoben und alte Verletzungen bestmöglich auskuriert sind.

Große Erfahrung

Dabei setzt der Deutsche Basketball Bund (DBB) mit Pütz nicht auf irgendjemanden. Vielmehr hat der Kölner eine Menge Expertise vorzuweisen, sowie jede Menge Erfahrung mit Leistungssportlern im Mannschaftsgefüge. Schließlich war der ehemalige Profi-Wasserballer bereits als Verbandsarzt beim Deutschen Schwimmverband tätig und betreute die Wasserball-Nationalmannschaft der Damen. Doch nicht nur das: Pütz war auch sieben Jahre lang leitender Arzt des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Köln.

Im Jahr 2009 bekam er schließlich eine Anfrage, künftig für die Basketball-Nationalmannschaft tätig zu sein. Nach einem Treffen mit dem damaligen Bundestrainer Dirk Bauermann kam es schnell zu einer Einigung. „Inhaltlich hat das gut gepasst“, sagt Pütz im Gespräch mit Express – Die Woche.

Wie bei der WM sitzt Teamarzt Oliver Pütz (r.) auch bei Olympia direkt neben den Stars des DBB-Teams. | Foto: DBB / Bastisevastos
  • Wie bei der WM sitzt Teamarzt Oliver Pütz (r.) auch bei Olympia direkt neben den Stars des DBB-Teams.
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Gegenseitige Vertrauensbasis

Dabei sei neben einer fachlichen Expertise immer auch das Zwischenmenschliche von großer Bedeutung. „Eine gegenseitige Vertrauensbasis ist enorm wichtig und die Grundvoraussetzung dafür, dass die Zusammenarbeit funktioniert“, sagt Pütz. „Ich kenne die Jungs alle schon seit ihrem ersten Länderspiel. Ich kann sie also sehr gut einschätzen, was natürlich ein enormer Vorteil ist und meine Arbeit ein Stück weit leichter macht.“

Knifflig wird es für Pütz hingegen, wenn sich ein Spieler während eines Turniers schwerer verletzt, wie es bei Franz Wagner während des ersten WM-Spiels gegen Japan im vergangenen Jahr der Fall war. Damals knickte der 2,08 Meter große Flügelspieler mit seinem linken Fuß um. Auf einmal waren die Medaillenträume der Deutschen in Gefahr. „Die große Frage war damals: Wann kann Franz wieder auf den Platz? Und welches Risiko geht man ein?“, erinnert sich Pütz, der zwölf Tage später gemeinsam mit Wagner die Entscheidung gefällt hat, dass es im WM-Viertelfinale ein Comeback des Stars geben kann.

„Nach Absprache mit den Orlando Magic haben wir damals entschieden, dass Franz wieder spielen kann, wenn er zwei Mal in Folge ohne Schmerzen trainiert hat.“ Eine Entscheidung, die weder Pütz noch Wagner bereut haben. Ganz im Gegenteil: Wagner wurde beim Viertelfinale gegen Lettland prompt Topscorer und vier Tage später sensationell Weltmeister. „Unmittelbar danach wussten die meisten gar nicht wohin mit ihren Emotionen“, sagt Pütz, der bei der Final-Zeremonie ebenfalls eine Goldmedaille erhalten hat. „Bei vielen hat es wochenlang gedauert, bis sie realisiert haben, was da eigentlich passiert ist.“

Gemeinsam mit DBB-Kapitän Dennis Schröder (l.) traf Pütz auch schon Bundeskanzler Olaf Scholz. | Foto: Bastisevastos
  • Gemeinsam mit DBB-Kapitän Dennis Schröder (l.) traf Pütz auch schon Bundeskanzler Olaf Scholz.
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Heiß auf Medaille

Bei Olympia traut Pütz der deutschen Basketball-Nationalmannschaft ebenfalls eine Top-Leistung zu, zumal sich alle deutschen Spieler in einer guten körperlichen Verfassung befanden. Dementsprechend glaubt der deutsche Mannschaftsarzt, dass das DBB-Team nach EM-Bronze 2022 und dem WM-Titel im vergangenen Jahr nun bei den Olympischen Spielen die dritte Medaille in drei Jahren holt, trotz enormer Konkurrenz. „Dafür muss erneut fast alles passen“, sagt Pütz. „Stimmungsmäßig sieht das aber gut aus. Alle sind hochmotiviert, gut in Form und heiß auf eine Medaille.“

Nur auf eine größere Verletzung eines Protagonisten würden alle Beteiligten des DBB dieses Mal allzu gerne verzichten.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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