Butkereits Medaillengewinn bei Olympia
Die Liebe zu Paris
versilbert
Von Alexander Büge
Paris und Miriam Butkereit: das passt. Spätestens seit ihrem Triumph beim Judo Grand Slam im Februar ist das klar. Bei den Olympischen Spielen hat sie ihre besondere Beziehung zur Stadt der Liebe nun versilbert.
Nach ihrem Halbfinal-Triumph über die Österreicherin Michaela Polleres konnte es die kölsche Judoka Miriam Butkereit gar nicht so recht fassen. Einmal mehr war Paris für sie das richtige Pflaster. Sie war tatsächlich ins Finale eingezogen und kämpfte dort um die Goldmedaille, wo sie letztlich der kroatischen Weltranglistenersten Barbara Matic unterlegen war.
Freude überwiegt inzwischen
Zunächst war der Frust groß, sich am Ende nicht noch mit dem Olympiasieg belohnt zu haben. Doch inzwischen überwiegt die Freude über das Erreichte. „Ich bin jetzt sehr zufrieden damit und freue mich über Silber. Ich kann das Ganze aber immer noch nicht so richtig realisieren“, sagt Butkereit im Gespräch mit Express – Die Woche. „Ich habe eine Medaille geholt und kann darauf sehr stolz sein.“
Dabei hat gar nicht viel gefehlt und Butkereit hätte sich sogar noch über eine weitere Medaille freuen können. Schließlich scheiterte ihre Mannschaft im entscheidenden Duell des Mixed-Wettbewerbs nur hauchdünn durch Golden Score nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung. „Ich bin trotzdem superstolz auf das ganze Team. Wir haben supergut zusammengehalten und alles gegeben, auch wenn wir uns einen anderen Abschluss gewünscht hätten“, erinnert sich Butkereit, der Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner im Mixed-Wettbewerb nicht zur Seite stand. „Sie hat sich am Knie verletzt und konnte deshalb im Mixed-Wettbewerb nicht antreten. Das war natürlich schade. Ich glaube, wenn das nicht passiert wäre, hätte sie auf jeden Fall eine Medaille mit nach Hause genommen.“
Erst Praktikum, dann Urlaub
Doch nach den Niederlagen der Weltranglistenzweiten in der Gewichtsklasse bis 78 Kilo im Halbfinale sowie beim abschließenden Bronzekampf blieb Butkereit die einzige deutsche Judoka, die bei den Olympischen Spielen von Paris eine Medaille gewinnen konnte. Anstatt sich anschließend direkt in den Urlaub zu verabschieden, schaute sie sich in Paris noch diverse andere Wettbewerbe vor Ort an, darunter Turnen und Ringen. Zudem genoss sie die besondere Atmosphäre im Deutschen Haus, ganz ohne Druck im Hinterkopf.
Nach ein paar abschließenden Tagen in Paris steht für Butkereit dann allerdings nicht direkt der Urlaub auf dem Programm. Vielmehr muss sie bei der Bundespolizei noch ein Praktikum absolvieren, das sie sich extra auf die Zeit direkt nach den Olympischen Spielen gelegt hat. Anschließend hat sie dann den Kopf komplett frei, um sich im Urlaub zu entspannen. „Ich freue mich am meisten darauf, endlich wieder Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Denn das ist in letzter Zeit viel zu kurz gekommen“, sagt Butkereit, die anschließend gerne auch verreisen möchte. Wohin, steht für sie allerdings noch nicht final fest, nur so viel: Paris ist für sie zukünftig immer eine Reise wert.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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