Chancen stehen gut
Findet auch die Handball WM 2027 in Köln statt?
Von Alexander Büge
Für die deutschen Handballer reichte es bei der EM am Ende nur für Platz vier. Doch aus Sicht des DHB war das Turnier dennoch ein voller Erfolg, nicht nur aus sportlicher Perspektive. Denn die Haupt- und Finalrundenspiele haben Fans wie Verantwortliche begeistert. Die Chancen stehen deshalb gut, dass die Heim-WM 2027 ebenfalls in Köln ausgetragen wird.
Die Verantwortlichen des europäischen Handball-Verbands EHF schwärmten zum Abschluss des EM-Turniers jedenfalls genauso von den Bedingungen in der Domstadt, wie die Bosse des DHB. „Wir wissen, dass hier alles funktioniert. Hier wird mitgedacht und es werden neue Ideen umgesetzt“, sagt der DHB-Vorstandsvorsitzende Mark Schober im Gespräch mit Express – Die Woche. Zudem sei er von der Handball-Atmosphäre in Köln begeistert. „Die ganze Stadt spricht über Handball. Wenn Sie hier zum Einkaufen oder abends etwas essen gehen, dann wird dabei über Handball geredet. Das ist schon etwas ganz Besonderes.“
Und da die Lanxess Arena während der EM an jedem der sechs Haupt- und Finalrundenspieltage ausverkauft war, spielt der Standort Köln für die Verantwortlichen des deutschen Handballs ebenfalls eine große Rolle. Schließlich ist die Lanxess Arena mit einer Kapazität von fast 20.000 Plätzen vor der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle (15.500 Sitze), der Barclays Arena in Hamburg (15.000) und der der Mercedes Benz Arena in Berlin (14.500) die mit Abstand größte Event-Halle in Deutschland.
Dementsprechend nahe liegt es auch aus finanziellen Gesichtspunkten, möglichst viele Spiele der WM 2027 in Köln durchzuführen. „Köln kommt für jede Runde in Frage. Man kann sich vorstellen, hier eine Vorrunde, eine Hauptrunde und das Finale zu spielen“, blickt Schober voraus. „Die Stadt, das Land und auch die Lanxess Arena können sich das vorstellen.“
Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher will deshalb alles daransetzen, dass es 20 Jahre nach dem Handball-Märchen von 2007 erneut ein WM-Turnier in Köln gibt, am besten samt Finalrunde. Allerdings müsse eine Ausrichtung im Januar 2027 erneut gut mit den ebenfalls in diesem Zeitraum stattfindenden Karnevals-Großveranstaltungen koordiniert werden, wie er im Interview mit Express erklärte.
Dass dies machbar ist, zeigte sich bei der gerade zu Ende gegangenen EM. Immerhin präsentierte sich Köln in diesem Zeitraum nicht nur als Karnevals-, sondern auch als Handball-Hochburg. Dementsprechend wohl haben sich Verantwortliche wie Spieler während des Turniers in der Domstadt gefühlt. „Für mich persönlich war es hier in Köln das Highlight. So eine laute Halle habe ich noch nie erlebt“, sagt der kölsche Nationalspieler Julian Köster gegenüber Express – Die Woche. Auch er hofft nun darauf, schon in drei Jahren wieder mit der Nationalmannschaft in der Arena auflaufen zu können. Ob es dazu tatsächlich kommt, wird der Bewerbungsprozess in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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