Erstes BL-Spiel am Sonntag gegen Leipzig
So starten die FC-Frauen
Elf Spiele ohne Sieg, und der Klassenerhalt gelang erst auf den letzten Drücker: Der 1. FC Köln hat eine turbulente Spielzeit hinter sich. In dieser Saison soll es natürlich deutlich besser werden. Am 17. September startet der FC mit neuem Trainer und einem runderneuerten Kader in die Frauen-Bundesliga.
von Holger Bienert
Köln. Wie schon vor einem Jahr steht bei den Profifrauen des 1. FC Köln ein Umbruch an. Im Juli folgte Chefcoach Daniel Weber (zuvor Bayern München U16) auf Sascha Glass, der nach der Sieglos-Serie gehen musste. Weber, geboren in Bonn und Jugendspieler beim 1. FC Köln, musste nicht lange überlegen: „Für mich ist es eine sehr spannende Aufgabe. Außerdem hat mich die sehr positive Atmosphäre im Club und rund um den Frauenfußball überzeugt. Alle arbeiten daran, den Frauenfußball weiter nach vorne zu bringen.“
Dazu soll so schnell wie möglich die Klasse gehalten werden. Mandy Islacker sicherte im vergangenen Mai erst im letzten Heimspiel gegen SGS Essen die Liga. Nach dem 1:1 verkündete die Nationalspielerin das Ende ihrer Profikarriere. Ein Verlust, so Weber, der sich im Sturm nicht eins zu eins ersetzen lässt. „Wir möchten die Verantwortung in der Offensive auf mehrere Schultern verteilen und wollen nicht nur aus dem Sturmzentrum heraus unsere Tore machen.“
Nach dem Umbruch im Kader sei es zunächst darum gegangen, dass sich die Mannschaft findet. Neu im FC-Trikot sind Anna Gerhardt und Martyna Wiankowska (beide vom Absteiger Turbine Potsdam) sowie Dora Zeller (BK Häcken), Natalia Padilla-Bidas (Servette FC Chenois) und Josefine Osigus (FSV Gütersloh). Dazu kamen Laura Vogt, Marleen Schimmer und Carlotta Imping aus der eigenen U20 zu den weiblichen FC-Profis. „Wir haben versucht, in allen Bereichen etwas zu machen. Im Kader, aber auch im Trainer- und Funktionsteam. Kurz vor Transferschluss hatten wir noch Bedarf in der Defensive gesehen und schließlich Janina Hechler von Eintracht Frankfurt für unseren Weg gewonnen“, so Weber.
Für das Trainer- und Funktionsteam wurde die ehemalige Nationalspielerin Verena Hagedorn als U20-Trainerin und Koordinatorin der Top-Talente verpflichtet. Zukünftig sollen mehr Spielerinnen aus den eigenen Reihen den Weg in den Profi-Kader finden.
Am 17. September startet der 1. FC Köln gegen Aufsteiger RB Leipzig in die neue Spielzeit. Anstoß ist um 14 Uhr im Franz-Kremer-Stadion. Knapp 5500 Zuschauer fasst das Stadion. 150 Dauerkarten hat der FC verkauft. Für das Saisonziel Klassenerhalt wäre ein erfolgreicher Auftakt gut für das Punkte-Konto und natürlich auch fürs Selbstvertrauen. Allerdings gilt der Verein aus Sachsen nicht gerade als üblicher Aufsteiger: Mit den finanziellen Möglichkeiten soll der Aufstieg nur eine Zwischenstation auf dem Weg an die Bundesliga-Spitze sein. Weber: „Wer RB kennt, weiß, dass sie ihre Aufgaben sehr gewissenhaft angehen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Es wird ein schweres, aber auch sehr interessantes Spiel, bei dem uns hoffentlich eine große Kulisse unterstützen wird.“
Das ist sehr gut möglich, denn der Frauenfußball boomt. Erstmalig betragen die Erlöse aus den TV-Rechten der „Google Pixel Frauen-Bundesliga“ 5,1 Millionen Euro. Und ein Ende des steigenden Interesses zeichnet sich nicht ab.
Profitiert die Liga dabei von der Langeweile der Männer-Liga (elf Titel in Folge für den FC Bayern München)? „Ich würde nicht sagen, dass die Bundesliga der Männer langweilig ist. Aber die Frauen-Bundesliga hat mit Sicherheit einige Eigenschaften, die den Fußball ausmacht, und besitzt zudem ein großes Potenzial, weiter zu wachsen. Die Fannähe ist gegeben, die Spiele sind auch ein Fest für Familien, und der Support der Fans und das TV-Interesse werden zunehmend größer. Wir haben neue Partner, für die der Frauenfußball auch interessanter geworden ist. Wir haben mit der Telekom neben Schaebens einen neuen zusätzlichen Hauptpartner und Google Pixel hat die Namensrechte der Frauen-Bundesliga erworben“, meint Weber.
Unabhängig von der steigenden TV-Präsenz lasse sich das Interesse weiter steigern, besonders für den 1. FC Köln. „Mit sportlichem Erfolg, einer attraktiven Art, Fußball zu spielen, mit Fannähe, mehr Präsenz in den Medien, mit Highlightspielen wie bei uns im RheinEnergieStadion und mit einem unterhaltsamen Rahmenprogramm, sodass die Zuschauer gerne wieder zu uns ins Stadion kommen.“
Tickets für die Heimspiele können über die Homepage geordert werden.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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