Infos zum Thema Bahnlärm
(Bahn)-Lärm macht krank

Plakate von BIN. | Foto: Zumbusch
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Niederdollendorf - Die Auswirkungen auf Menschen, die einer permanenten Lärmbelastung
ausgesetzt sind, können zum Teil erheblich sein.

Längst sind die gesundheitlichen Folgen bekannt und anerkannt. Unsere
Welt ist laut geworden in ihrer engen Verbundenheit. Insbesondere der
Verkehr auf Straßen, in der Luft und auf Schienen trägt erheblich
zur Lärmbelastung bei.

Um Menschen besser vor Bahnlärm zu schützen, hat das
Eisenbahn-Bundesamt einen Fragebogen entwickelt, der ermitteln soll,
an welchen Orten die Belastung besonders stark ist. Die Antworten
fließen dann in eine neue Auflage von Lärmkarten, die als Grundlage
für weitere Verbesserungen in Sachen Lärmschutz dienen sollen.

Dazu hatte der überregionale Verein „BIN gegen Bahnlärm“
(Bürgerinitiative Netzwerk gegen Bahnlärm e.V.) zu einer
Informationsveranstaltung nach Niederdollendorf eingeladen. Gerd
Kirchhoff, erster Vorsitzender von BIN gegen Bahnlärm, begrüßte
dazu Marcel Werner und Kay-Oliver Schubert vom Eisenbahn-Bundesamt.
Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis eröffnete die Veranstaltung,
zu der zahlreiche Bürger erschienen waren.

„Es gibt nichts Gutes, indem nicht auch ein Körnchen Schlechtes
ist“, zitierte Theodoridis ein griechisches Sprichwort. Soll
heißen: Die hohe Mobilität sei zum einen ein großer Fortschritt,
die Bahn zudem ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, aber die andere
Seite gäbe es eben die Lärmbelastung.

#article

Kirchhoff nahm die Gedanken auf. Der Lärm sei eben ein Stachel, der
gut spürbar sei. Deshalb setze sich BIN gegen Bahnlärm dafür ein,
Bereiche die leise seien, zu schützen und für solche die laut seien,
Lösungen zu suchen.

Fakten sind laut „BIN gegen Bahnlärm“: Bis zu 500 Züge passieren
täglich das zum Weltkulturerbe zählende Rheintal. Mit Fertigstellung
des Schweizer Sankt Gotthardt Basis Tunnels wird der Verkehr auf dem
europäischen Güterkorridor bis zu 70 Prozent zunehmen. Zudem sollen
Züge antragsgemäß von 650 Metern auf 1500 Meter verlängert werden.
Nachts fährt alle drei bis vier Minuten ein Güterzug. „BIN gegen
Bahnlärm“ fordert etwa: Tempolimits, Nachtfahrverbot in Wohngebiete
für alte Güterzüge, Umrüstung auf Flüsterbremsen, Nutzung von
Alternativstrecken oder Maßnahmen zur Lärmminderung.

Marcel Werner informierte die Teilnehmer der Infoveranstaltung
ausführlich über die Lärmaktionsplanung und die Lärmkartierung,
die alle fünf Jahre neu überprüft wird.

Die Lärmkarten werden berechnet. Die Lärmaktionsplanung soll im
Sommer 2018 beendet sein. Marcel Werner empfiehlt eine rege
Beteiligung an den Fragebögen seitens betroffener und interessierter
Bürger. Noch bis zum 25. August sollen die Bögen per Mail, Fax oder
Post zurückgesandt werden an das Eisenbahn-Bundesamt. Zwölf Fragen
gilt es zu beantworten.

Unter www.laermaktionsplanung-schiene.de ist der Fragebogen zu finden
und sind die Adressen zur Rücksendung hinterlegt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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