Fotografien im Siebengebirgsmuseum
Das Gesicht der Landschaft

Museumsleiter Elmar Scheuren, der Vorsitzende des Heimatvereins Peter Krämer, Gabriele Conrath-Scholl (Photographische Sammlung) und Bürgermeister Peter Wirtz (v.l.) freuten sich über die Förderzusage, die Albert Plümer (2.v.l.) brachte. | Foto: Gast
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  • Museumsleiter Elmar Scheuren, der Vorsitzende des Heimatvereins Peter Krämer, Gabriele Conrath-Scholl (Photographische Sammlung) und Bürgermeister Peter Wirtz (v.l.) freuten sich über die Förderzusage, die Albert Plümer (2.v.l.) brachte.
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Königswinter - Große Freude im Siebengebirgsmuseum: Die Bezirksregierung Köln hatte
schon die Unterstützung des Ausstellungsprojektes „August Sander:
Das Gesicht der Landschaft – Rheinland und Siebengebirge“ aus
Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen zugesagt, nun überbrachte
Albert Plümer als ehrenamtlicher Botschafter des Fördervereins der
NRW-Stiftung Natur-Heimat-Kultur dem Vorsitzenden des Heimatvereins
Siebengebirge, Peter Krämer, die Förderzusage für dieses Projekt
und versprach die Bereitstellung von Fördermitteln in Höhe von 9.600
Euro.

„Genau diese Summe fehlte noch“, freute sich Peter Krämer.
Museumsleiter Elmar Scheuren hatte die Idee zu diesem Projekt schon
lange im Hinterkopf gehabt, nun kann sie gemeinsam mit der
Photographischen Sammlung/ SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
und dem Heimatverein Siebengebirge verwirklicht werden.

Der Fotograf August Sander, 1876 in Herdorf/ Westerwald geboren und
1964 in Köln gestorben, gilt als einer der wichtigsten Fotografen des
20. Jahrhunderts und genießt heute international hohe Anerkennung als
Wegbereiter für die Einordnung von Fotografie in die modernen
Künste. Seine Werke sind in vielen großen Sammlungen innerhalb und
außerhalb Deutschlands – unter anderem auch im Museum of Modern Art
in New York – vertreten. Der weltweit größte Bestand zu Sanders
Werk – über 5.500 Originalabzüge und rund 11.00 Originalnegative -
wird im August Sander Archiv der Kölner Photographischen Sammlung/ SK
Stiftung Kultur betreut.

Weltberühmt wurde Sander durch seine Porträts, beispielsweise in
seinem Bildatlas „Menschen des 20. Jahrhunderts“, doch zu seinem
Werk gehören auch Natur-, Landschafts- und Städteaufnahmen. In den
1930er Jahren veröffentlichte Sander beispielsweise ein Heft zum
Siebengebirge. Mit dem jetzt geplanten Projekt soll der Aspekt der
Landschaftsfotografie unter der speziellen Themenstellung von Sanders
„Rheinlandschaften“ vertieft werden. Aus dem umfangreichen Fundus
der Photographischen Sammlung/ SK Stiftung werden 60 bis 80 Fotos
ausgewählt, die eine Reihe von Landschaften am Rhein, insbesondere
das Siebengebirge, präsentieren. Im Mittelpunkt stehen außer
Panoramabildern auch botanische Motive, die Sanders Forschergeist und
seine große Nähe zur Natur veranschaulichen. Wie bei seinen
Porträts versuchte Sander mit Bildern den Charakter einer Landschaft
oder Region zu beschreiben. Er sprach sogar von einer
„Physiognomie“ der Landschaft - daher der Titel der Ausstellung.

Gezeigt werden sowohl bisher unveröffentlichte Aufnahmen als auch
„Klassiker“. Sander arbeitete anfangs noch mit Glasplatten. „Die
analoge Bearbeitung der Glas-Negative oder der Abzüge, die zum Teil
beschädigt sind und retuschiert werden müssen, und das Rahmen der
Aufnahmen kosten Zeit und Geld“, betont Gabriele Conrath-Scholl, die
Leiterin der Photographischen Sammlung. So ist das Ausstellungsteam
froh, eine freiberufliche Fotografin als Mitarbeiterin „für die
Dunkelkammer“ gewonnen zu haben. Ein Schwerpunkt der Ausstellung
wird dem Berg Wolkenburg im Siebengebirge gewidmet, der als einer der
beliebtesten Aufenthaltsorte August Sanders seit Ende der 1920er Jahre
gilt.

Nach der zurzeit laufenden Zisterzienser-Ausstellung ist die
Sander-Ausstellung für Ende November bis Ende April 2018 geplant.
Begleitend dazu soll es Vorträge, ein Schulprojekt und eine
Fachtagung geben. Gedacht ist auch an die Herausgabe eines
Ausstellungskatalogs im Selbstverlag.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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