Neuer Beethoven-Wanderweg
Der große Meister fand hier manche Anregung
Siebengebirge - Ein sonniger Frühlingstag im Siebengebirge, mit Sonnenschein und
Vogelgezwitscher, wie gemacht für eine Wanderung auf den Spuren
Beethovens. Der bedeutende Komponist Ludwig van Beethoven, 1770 in
Bonn geboren und 1827 in Wien verstorben, verbrachte die ersten 22
Jahre seines Lebens in Bonn und Umgebung. In dieser Zeit entdeckte er
die Liebe zur Natur bei Ausflügen in die Region. Anlässlich des 250.
Geburtstags von Bonns großem Sohn haben die Tourismus Siebengebirge
GmbH und die Beethoven-Jubiläumsgesellschaft einen neuen Wanderweg
eingerichtet, der mit 22 „BTHVN-Stelen“ in Bonn und dem
Rhein-Sieg-Kreis sämtliche Orte seiner Jugend verknüpft und die
Einflüsse von Orten und Natur auf sein Werk sichtbar macht.
Der 15 Kilometer lange Rundweg durch das Siebengebirge soll den
Besuchern mit Hilfe von Bronzeinformationstafeln und drei Stelen - auf
dem Drachenfels-Plateau, an der Zehntscheune von Kloster Heisterbach
und auf dem Petersberg-Plateau - das Leben und Wirken Beethovens im
Siebengebirge verdeutlichen. Die von der Tourismus Siebengebirge GmbH
entwickelte Wanderroute beginnt im idyllischen Nachtigallental. Im
Schatten hoher Bäume genießt der Wanderer hier die Stille, die nur
hin und wieder von einem hämmernden Specht unterbrochen wird. Hin und
wieder kreuzt ein Eichhörnchen den Weg. Der Weg führt vorbei am
Willi-Ostermann-Denkmal, auf halber Höhe zeigt sich das stolze
Schloss Drachenburg und auf der letzten Etappe zum Drachenfelsplateau
kommt auch die Drachenfelsbahn in Sicht.
All dies kann Beethoven, der in seiner Jugend oft „zum Träumen und
Arbeiten“ nach Königswinter gekommen sein soll, nicht gesehen
haben. Zu seiner Zeit sah die Gegend noch anders aus: Der Steinabbau
war noch allgegenwärtig, das Kloster Heisterbach stand in voller
Blüte, Weinberge und Felder erstreckten sich bis an den Rhein und die
Orte waren klein und malerisch. Auf die Berggipfel gelangte man noch
auf schmalen Pfaden zu Fuß, denn die Zahnradbahn wurde erst 100 Jahre
später gebaut. Und auf der Höhe erwarteten den Besucher damals
Ruinen anstatt Waldgaststätten und Restaurants.
Vom Drachenfelsplateau führt der Weg durch Wiesen und an alten
Bäumen vorbei zum Milchhäuschen, das vermutlich früher als Teil des
Burghofs die Burg Drachenfels und die Wolkenburg mit
landwirtschaftlichen Produkten versorgte.
Weiter geht es über den Geisberg und die Rosenau mit ihrer Burgruine
und dem Einkehrhaus Waidmannsruh, Stenzelberg und Weilberg. Danach
erreicht der Wanderer das Gelände von Kloster Heisterbach. Die Abtei
Heisterbach und die 1763 erbaute Kapelle auf dem Petersberg waren
Beethoven sicher als Wallfahrtsort bekannt, da er als Organist auch
mit dem kirchlichen Leben vertraut war. Der Aufstieg zum Petersberg
wird noch einmal anstrengend. Im Biergarten kann sich der Wanderer
anschließend vor dem eindrucksvollen Panorama für die letzten
Kilometer stärken.
Auch Beethoven war oft hier oben. Die Barockkapelle St. Peter lud zum
andachtsvollen Verweilen ein und der weite Ausblick über die
Rheinebene wird auch ihn fasziniert haben. Damals erreichte man den
Gipfel nur von Königswinter und Dollendorf aus auf einem der vier
steilen Prozessionswege. Über den Petersberger Bittweg, den Beethoven
also sicher auch oft gegangen ist, geht der Weg vorbei an zwölf
Kreuzwegstationen hinab zum Ausgangsort der Wanderung. Rund fünf
Stunden Wanderung, die sich gelohnt haben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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