Drachenfelsbahn ist 3.000.000 Kilometer gefahren
Eine historische Marke
Königswinter - Seit 135 Jahren ist die Drachenfelsbahn im Einsatz und sie hat vor
Kurzem die „3“ geknackt. Etwas über 3.000.000 Kilometer ist sie
nun gefahren. Unzählige Besucher haben den bequemen Weg genommen.
„Das Bähnchen kommt“, hieß das geflügelte Wort und gemütlich
ging es Zahn um Zahn hinauf. Die Drachenfelsbahn ist die älteste
Zahnradbahn Deutschlands. Seit ihrer Fertigstellung 1883 - damals noch
mit einer Dampflokomotive - bringt die Drachenfelsbahn Besucher auf
den 321 Meter hohen Berg. Von dort können die „Gipfelstürmer“
die grandiose Aussicht ins Rheintal genießen. Nicht zuletzt war es
das „Bähnchen“, das zur Erschließung des eher unwegsamen Berges
beigetragen hat.
Die Entfernung zwischen Talstation und Gipfel ist gar nicht so lang,
wie es manch einem Bergauffahrer wegen der schwindelerregenden
Höhenmeter vorkommen mag. Rund 1,5 Kilometer sind zu absolvieren. Und
220 Höhenmeter. „Die haben es aber in sich“, lacht Klaus Hacker,
Vorstand der Bergbahnen im Siebengebirge. Er muss es wissen. „Wie
oft ich da hinauf gefahren bin, kann ich nicht mehr zählen“,
summiert er seine Erfahrungen auf. Und immer wieder gäbe es auf der
Strecke atemberaubende Naturbilder zu sehen. Jeder Tag sei anders und
bringe neue Erlebnisse, erzählt der langjährige Mitarbeiter des
Privatunternehmens.
Er selbst legte Hand an die Anzeige des Kilometerstandes in der
Talstation. Er hängte die historische „3“ vor die entsprechenden
Nullen.
Mitte der 1950er Jahre wurde der Betrieb der Dampflok eingestellt.
1958 war es zu einem folgenschweren Unglück gekommen, bei dem ein Zug
entgleist war. Die fünf Triebwagen, die heute noch in Betrieb und 235
Pferde pro Bahn stark sind, sind top gewartet und modernisiert.Drei
weitere Zahnradbahnen gibt es in Deutschland noch. In Stuttgart fährt
die Zacke. Dann gibt es die Wendelsteinbahn in den bayrischen Alpen
und die Zugspitzbahn im Wettersteingebirge.
Die Drachenfelsbahn hat in all den Jahren einiges an Prominenz in die
Höhe befördert. Könige, Präsidenten, Musikstars, Schriftsteller
waren darunter. „Die meisten Bahnfahrer sind aus der älteren
Generation“, gibt Hacker seine Beobachtungen wieder. Das sei auch
sicher der Höhe des Drachenfels geschuldet, denn eine Anstrengung,
hinauf zu klimmen, sei das allemal, lacht Hacker.
Die Talstation an der Drachenfelsbahn hat sich zudem als Kulturort
bewährt. „Unter dem Motto „Talstation InTakt“ spielt jeden
zweiten Sonntag im Monat ab 14 Uhr eine Band. Geboten wird Swing,
Soul, Jazz oder Cover. Der Eintritt ist frei.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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