Die Wehr an erster Stelle
Feuerwehr verabschiedet Leo Meis
Eudenbach - Ein bisschen Wehmut und ganz viel Rührung herrschten am Wochenende
vor dem Feuerwehrhaus im Heideweg. Verwandte, Freunde, Nachbarn und
die Feuerwehrkameraden feierten den scheidenden Löschgruppenführer
Leo Meis der sich nach fast 30 Jahren aus der Führung der
Löschgruppe verabschiedete.
Landrat Sebastian Schuster, Bürgermeister Peter Wirtz und der
Stadtbrandinspektor Michael Bungartz würdigten seine Verdienste und
sprachen ihm Dank aus für sein jahrelanges Engagement.
Die Familie versüßte ihm den Abschied mit einer ganz speziellen
Torte und Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg überraschte ihn mit
einer seltenen Auszeichnung: dem Feuerwehrabzeichen in Bronze des
Deutschen Feuerwehrverbandes.
Auch die Kameraden vom Musikzug versüßten ihm den Abschied,
allerdings mit Musik, und sogar einige, die eigentlich mit ihren
Familien Erstkommunion feierten, kamen kurz auf ein Ständchen vorbei.
Doch Leo Meis geht dem Löschzug nicht ganz verloren: er bleibt weiter
Feuerwehrmann und hat das Feuerwehrhaus von seinem Wohnhaus aus noch
fest im Blick.
Großvater Wilhelm Büllesbach war Mitgründer der Eudenbacher
Feuerwehr und Vater Hermann Meis war ebenfalls Feuerwehrmann, zudem
Mitgründer des Musikzugs.
Kein Wunder also, dass es den jungen Leo auch zur Feuerwehr zog.
Mit 13 Jahren trat er in die Jugendfeuerwehr ein. „Vor allem, um im
damaligen Fanfarenchor mitspielen zu dürfen", gestand der
musikbegeisterte 56-Jährige jetzt. Dort spielte er zunächst Fanfare,
später Kornett, Trompete und Tenorhorn. Nach dem Eintritt in die
aktive Wehr 1978 machte der engagierte Feuerwehrmann - „ich war
total verrückt nach Feuerwehr" - relativ zügig Karriere:
1980 wurde er Oberfeuerwehrmann, 1981 Unterbrandmeister und 1987
Brandmeister. Als 1988 ein Nachfolger für den Löschgruppenführer
Karl-Josef Gilgen, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgab
gesucht wurde, meldete sich schließlich Leo Meis, der als
Schriftführer schon einen Einblick in das Aufgabengebiet gewonnen
hatte, und wurde mit großer Mehrheit gewählt.
So übernahm er mit 28 Jahren die Verantwortung für rund 80 Personen
in Jugend- und aktiver Feuerwehr, Ehrenabteilung und Musikzug.
Fortan hieß es für ihn: „Zuerst kommt die Feuerwehr, dann alles
andere." So war es auch nicht verwunderlich, dass er 1990 selbst nach
dem „Ja" auf dem Standesamt für kurze Zeit verschwand, weil er
einen Alarm empfangen hatte.
Den Melder trägt Meis auch weiterhin rund um die Uhr am Gürtel. Als
Löschgruppenführer pflegte Meis intensiven Kontakt zu den
benachbarten Wehren und nach Mardorf. Das gesellige Miteinander lag
Meis stets sehr am Herzen. Zudem ist er noch Vorsitzender des
Fördervereins der Löschgruppe Eudenbach. Im Musikzug spielt er
weiterhin mit Begeisterung Schlagzeug.
„Leo ist uns allen immer ein großes Vorbild gewesen, sei es an
Pünktlichkeit, Anwesenheit, als Erscheinungsbild. Es stimmte einfach
immer alles", lobte ihn sein langjähriger Weggefährte Erwin
Ditscheid in seiner Laudatio.
Er tritt nun ab, um noch die Chance zu haben, sein Wissen an die neue
Führung weiterzugeben und wenn nötig aus dem Hintergrund zu
unterstützen.
Neuer Löschgruppenführer wird der bisherige Stellvertreter Thomas
Schiller. Dessen Stellvertretung teilen sich nun Dietmar Müller und
Konstantin Weber.
- Christa Gast
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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