Winzerfest in Königswinter
Frohsinn und Tradition

Winfried Clarenbach, Marzia Templeton, Oliver Bremm und Peter Giesen stellen das Festprogramm vor. | Foto: Zumbusch
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  • Winfried Clarenbach, Marzia Templeton, Oliver Bremm und Peter Giesen stellen das Festprogramm vor.
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Königswinter - „Rheinischer Frohsinn, Wein und Gesang - in diesem Jahr fünf Tage
lang. Kommt zum Winzerfest in Königswinter am Rhein, Vereine und
Bacchus laden euch herzlich ein“. Wohlklingender und
verheißungsvoller kann eine Einladung kaum klingen.

Am ersten Wochenende im Oktober ist es wieder soweit.

Das alljährliche Winzerfest in der Altstadt von Königswinter wird
wieder zahlreiche Besucher in seinen Bann ziehen. Winzer, Weinkenner,
Vereine und Gäste werden auf dem Marktplatz rund um den Weinbrunnen
zusammen kommen und feiern.Durch den Feiertag am 3. Oktober hat das
Weinfest sogar einen Zeitbonus und findet einen Tag länger als sonst
statt.

Das Weindorf kann sich sehen lassen. „Wir schätzen vor allem die
gemütliche Atmosphäre“, freute sich Weingott Bacchus, alias Peter
Gießen, auf die Festlichkeiten im Weindorf. Und Peter Giesen weiß
wovon er redet, denn immerhin wirkt er bereits seit 50 Jahren auf dem
beliebten Weinfest mit. Bacchus ist er erst seit 2011, aber er kennt
jeden Winkel des Weinfestes gewissermaßen von der Pike auf. So habe
er etwa zehn Jahre lang an der Kaffeebude der Junggesellen
mitgeholfen. In den folgenden Jahren wirkte Giesen am Stand der
Männerschützenbruderschaft und dann rund 30 Jahre bei der Großen
Königswinterer KG.

Die Betonung des regionalen Charakters steht besonders im Fokus des
Geschehens. Das bedeutet, überwiegend regionale Produkte werden über
die Verkaufstheken gereicht. Beliebt ist der Federweißer, ein
köstlicher Traubenmost aus weißen Trauben. „Bei uns in der Region
schmeckt der Federweißer besonders süß“, weiß Oliver Bremm, Chef
von der Tourismus Siebengebirge GmbH. Dazu passt ein herzhaftes Stück
Zwiebelkuchen.

Die gute Unterhaltung ist garantiert. Mit den Bands „Dancing
Sound“, Zündstoff“, „Barbados“ und „B.and M“ wird es ein
abwechslungsreiches und fetziges Abendprogramm geben. Auf der Bühne
des Weindorfes darf also das Tanzbein geschwungen werden. Auch die
Bläserfreunde Niederdollendorf sind wieder mit von der Partie und
halten ein beachtliches Repertoire bereit. Die Niederländische
Kapelle „Schöd um laeg“ aus Venlo ist ein echter Mitreißer. Das
hat sich bei Winzerfestfreunden längst herum gesprochen. Mit ihren
Blasinstrumenten sind die Musiker wahre Stimmungskanonen und stets zu
einem lustigen Späßchen bereit.

Eröffnet wird das Winzerfest traditionell am Winzerfestfreitag durch
Bürgermeister Peter Wirtz und Weingott Bacchus.

Dann wird auch der neue „Ritter vom Siebengebirge“ offiziell in
den Stand des Ordens aufgenommen. In diesem Jahr wird diese Ehre Ignaz
Schmitz aus Oberdollendorf zuteil. Im Kreise bereits berufener
Ordensträger und Weinköniginnen der Region wird Ignaz Schmitz zum
Ritter geschlagen.

Großer Höhepunkt am Winzerfestsonntag ist der Festzug der Sankt
Sebastianus Junggesellen Schützenbruderschaft Königswinter durch die
Altstadt. Bunt geschmückte Wagen und zahlreiche Fußtruppen werden
durch die Straßen ziehen und die Gäste erfreuen. Die Rollende
Weinprobe ist von dem Festzug ebenso wenig weg zu denken, wie das
atemberaubende Fändelschwenken. Auch am Winzerfestmontag gibt es
einen Festumzug. Der Schwenkzug der St. Sebastianus-Junggesellen
Schützenbruderschaft geht um.

Glockenbeiern an Sankt Remigius

Ein besonderes Klangerlebnis gibt es erstmals wieder auf dem
Winzerfest: Die Glocken im Turm von St. Remigius werden gebeiert. Die
Beierfreunde Georg Wagner und Ariane Toffel aus Thomasberg, Rolf
Linden aus Bonn-Küdinghoven und Winfried Clarenbach aus Königswinter
Altstadt haben sich zusammen gefunden mit dem Ziel, die alte
Rheinische Tradition in einigen Ortsteilen von Königswinter und Bonn
wieder aufleben zu lassen. Zu hören waren die Klangkünstler bereits
in Oberpleis, Oberdollendorf, Heisterbacherrott und Küdinghoven. Auch
in der Altstadt anlässlich der Fronleichnamsprozession waren sie
dabei.

„Es ist gar nicht so einfach an Noten heran zu kommen“, erzählt
Winfried Clarenbach. Die Beiermotive kämen daher aus
Nachbargemeinden, aus Deutschland und sogar aus anderen Ländern.

Auf dem Winzerfest werden die Beiermelodien am Dienstag, den 3.
Oktober von 17 bis 18 Uhr zu hören sein.

Kleiner Exkurs zur Kunst des Glockenbeierns

Das Beiern nennt man das rhythmische Anschlagen einer ruhenden Glocke.
Der Klöppel wird kurz vor den Glockenrand gezogen und mit Seilen
arretiert. Der Glöckner braucht dann nur noch fest am Seil zu ziehen
und die Glocke erklingt. So kann er die Abfolge und die
Anschlagstärke des Tons beeinflussen. Gebeiert werden kann von einer
Person oder mehreren Beierleuten gleichzeitig. Das hängt von der
Konstruktion der Glockentürme ab. Auch die Erreichbarkeit der Glocken
spielt eine Rolle. Oft sind dazu auch komplizierte Seilführungen
erforderlich. Zudem bedarf es bei den tonnenschweren Glocken und
Klöppeln einiger Kraftanstrengung, um die Glockentöne erzeugen zu
können.

Winzerfestprogramm

Ab 16 Uhr haben am Freitag, 29. September die Weinstände geöffnet.
Um 20 Uhr findet die offizielle Eröffnung durch den Bacchus und den
Bürgermeister statt. Dabei wird der Orden an den neuen „Ritter vom
Siebengebirge“ verliehen. Am 30. September öffnen die Weinstände
bereits ab 11 Uhr. Um 14 Uhr findet eine Stadtführung statt. Ab 18
Uhr gibt es Unterhaltungsmusik mit der Gruppe „Zündstoff“.

Der große Festzug durch die Altstadt startet Sonntag ab 12.30 Uhr. Um
14 Uhr zeigen Tanzcorps aus dem Siebengebirge ihr Können. Ab 15.30
spielt „Schöd um Laeg“ und ab 18 Uhr die Tanzband „Barbados“.
Montag, 2. Oktober, findet der Traditionelle Schwenkzug ab 10.45 Uhr
statt. Um 17.30 gibt es „Fändelschwenken“ im Weindorf. Ab 19 Uhr
übernimmt das Trio „B.and M“ die Unterhaltung. Am 3. Oktober
öffnen die Weinstände ab 11 Uhr, ab 13 Uhr spielen die
Bläserfreunde Niederdollendorf auf. Um 17Uhr erklingt von den Glocken
an Sankt Remigius das Beiergeläut.

Die Organisatoren bitten die Besucher zur Anreise öffentliche
Verkehrsmittel zu nutzen. Weitere Informationen gibt es unter
www.siebengebirge.de

- Iris Zumbusch

Winfried Clarenbach, Marzia Templeton, Oliver Bremm und Peter Giesen stellen das Festprogramm vor. | Foto: Zumbusch
Winzerfestimpressionen. | Foto: Zumbusch
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