Milchbetrieb beeindruckt den Montagstreff
grüner Strom kommt von der Wiese

Foto: B.Giershausen,A.Irnich,A.Schoroth
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Mit grünem Gras fängt sie an, die Kette für den -im wahrsten Sinnes des Wortes- grün erzeugten Strom. Zusätzlich aber auch mit gentechnikfreiem Mais, Getreide, Raps und Lupinen. Und dann gibt es da noch die Kühe, so etwa 140 an der Zahl, auf dem "Wiersberger Milchhof" im knapp 50 Einwohner zählenden an der Grenze zu Königswinter gelegenen Hennefer Ort Wiersberg.

Aus Mist und Gülle der Tiere entsteht durch Vergärung Biogas, das überwiegend aus dem brennbaren Methan besteht. Mit dem Gas wird ein Motor versorgt, der einen Stromgenerator antreibt, jeden Tag, rund um die Uhr. Und dabei fällt so nebenbei auch noch eine große Menge Wärme an, mit der Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude beheizt werden.
Die Gärreste werden als Dünger wieder auf Wiesen und Felder ausgebracht. Damit schließt sich ein idealer nachhaltiger Kreislauf.

Die Energieerzeugung steht aber beim "Wiersberger Milchhof" natürlich nicht im Vordergrund. Nadine und Patrick Klein führen den Hof seit 2013 in nun 4.Generation und haben ihn konsequent ausgebaut. In modernen Offenställen können sich die Kühe frei bewegen, genau abgestimmtes Futter aufnehmen und werden durch moderne Melkroboter sooft gemolken, wie sie wollen.

Der Montagstreff Oberpleis nahm eine Einladung der Kleins sehr gerne an, ihren Milchhof zu besichtigen. Von den fast 40 Besuchern, darunter auch viele Partnerinnen der Mitglieder und weitere Gäste, ließen sich die jungen Gastgeber überhaupt nicht abschrecken.

"Oh, sind die süß", so die Reaktion vieler Besucher, als es in den Stall mit den kleinen Kälbern ging. Ein erst am Morgen Neugeborenes versuchte schon erstaunlich erfolgreich, auf eigenen Beinen zu stehen. In kuschelig wirkenden Boxen werden die Kälber im "Kindergarten" individuell versorgt und aufgezogen.

Während bis Ende 2019 noch der gesamte Milchertrag an die Molkereigenossenschaft verkauft wurde, wird mittlerweile der größte Teil der erzeugten Milch in der hofeigenen Molkerei weiter verarbeitet. Die Besucher konnten, durch eine große Scheibe hygienisch abgetrennt, die Anlagen bestaunen. Nadine Klein, "Chefin" der Molkerei, wurde nicht müde, die vielen Fragen kompetent und umfassend zu beantworten. Immerhin wird inzwischen nicht nur original belassene Milch automatisch "eingetütet", sondern es kamen weitere Milchprodukte hinzu: homogenisierte Milch, Quark, Joghurte und Puddinge in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Vermarktet werden die Produkte nicht nur über nahezu 40 Verkaufsstellen von Köln bis in den nahen Westerwald. Jeder Endkunde kann sich -ganz innovativ- seinen Bedarf über ein flexibel gestaltbares "Milchabo" regelmäßig nach Hause liefern lassen.

Bei einer abschließenden Verkostung konnten sich die "Montagstreffler" vom besonderen Geschmack überzeugen. "Mir war überhaupt nicht bewußt, was sich so alles hinter der Milcherzeugung verbirgt", hörte man aus verschiedenen Richtungen. "Heute habe ich eine Menge Neues gelernt", und mit einem großen Dankeschön im Namen aller Beteiligten für die lehrreiche Führung verabschiedete sich der Vorsitzende Wolfgang Hilger.

LeserReporter/in:

Anno Schoroth aus Königswinter

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