Visionen hinter Glas
Ideen gegen den Leerstand in der Altstadt
Königswinter. Warum immer in die Ferne schweifen? Wer einmal das charmante Flair einer kleinen Stadt am Rhein erleben will, so richtig mit bunten Geranienkästen an kleinen Fachwerkhäuschen, engen Gässchen mit Kopfsteinpflaster, das unterbrochen wird von Keramikplatten auf denen Sprüche stehen wie „Loss mer fiere“ (Lass uns feiern) oder „He bin ich zu Hus“ (Hier bin ich zu Hause) oder mit einer Altbaum bestandenen Promenade, die im Sommer zum Verweilen einlädt, der ist in Königswinter bestens aufgehoben. Wunderbar geschäftig ist die Atmosphäre am Morgen, wenn die kleinen Cafés, Restaurants und Geschäfte öffnen, die ersten Schiffe anlegen, Touristen mit dem entspannten Schlendern beginnen oder kleine Grüppchen plaudernder Nachbarn zusammenstehen. Es ist familiär, man kennt sich, es ist idyllisch.
Und doch: Vieles könnte natürlich besser sein. Das ist andernorts nicht anders. Wer die Gelegenheit hat, mit Bürgermeister Lutz Wagner im Rahmen eines Ortstermins eine Stunde in der Fußgängerzone zu stehen, erlebt, wie die Bürger rasch die Gelegenheit nutzen, um ihre Anliegen vorzutragen. Hier fehlen Parkautomaten, dort stören die Radfahrer, da ist es zu laut und dort zu dreckig, heißt es. Bürgermeister Wagner hört aufmerksam zu. Die Stadt arbeite daran, versichert er und wer einen Einblick hat in die enge Personaldecke auch in der städtischen Verwaltung, kann absehen, dass die Herausforderungen, die an die Stadt gestellt werden, an den unterschiedlichsten Stellen nicht immer leicht zu erfüllen sind. Vor allem wenn es um gravierende Belange geht, wie etwa die Gestaltung der Rheinallee, den Bau der Unterführung in der Drachenfelsstraße oder der Umwidmung des Sealife Centers etwa in ein Welcome Center. Auch die Gestaltung der Fußgängerzone muss im Fokus bleiben.
Und genau da haben die Stadtmanager nun angesetzt und einen weiteren kleinen Baustein auf den Weg gebracht. In der Hauptstraße 406 - einem ehemaliges Schuhgeschäft - öffnet sich der Blick auf ungewöhnliche Auslagen. Hinter dem Glas sind anstelle unschönem sichtbaren Leerstand Ideen für die mögliche Umsetzung von Geschäftsideen installiert. Das „Ideenschaufenster“ soll potentielle Ladeninhaber motivieren, in Königswinter eine möglicherweise noch fehlende Geschäftsidee umzusetzen. Die Stadt will im Übrigen dabei helfen, dass so eine Umsetzung möglichst einfach umsetzbar ist. Es fehlt in der Königswinter Altstadt etwa ein Angebot für Outdoorausstattung. Oder ein Unverpackt-Laden. Auch ein Upcycling-Geschäft mit Produkten aus wiederverwertbaren Materialien wäre denkbar.
Eigentümer und Mieter des Hauses haben der Gestaltung des Ideenschaufensters zugestimmt. Bürgermeister Lutz Wagner, Stadtmanagerin Sabine Schütz, Ulrich Keinath und Hans-Helmut Schild von der Bonner Agentur projekt 2508, stellten die Aktion vor. Wer Ideen einbringen möchte kann sich beim Altstadtmanagement Königswinter in der Drachenfelsstraße 33, 0228-1849670, info@aufbruch-koenigswinter.de melden oder Informationen unter www.aufbruch-koenigswinter.de abrufen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Iris Zumbusch-Czepuck aus Königswinter |
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