Rheinpromenade in der Altstadt
Im Visier der Stadtplaner
Königswinter - Die beliebten Eselskulpturen an der Rheinpromenade in der Altstadt
sind Trubel gewohnt. Täglich sausen an ihnen hunderte von Radfahrern
vorbei, kommen Touristen von den Rheinschiffen, flanieren
Spaziergänger oder spurten Sportler in regem Trab. Die Esel stört es
nicht. Stoisch stehen sie da und schauen freundlich vor sich hin.
Doch das hohe Aufkommen unterschiedlicher Aktivitäten rund um die
Esel und entlang der Rheinpromenade birgt Gefahren. Fußgänger, die
ortsfremd sind, können oft nicht einschätzen, wo genau der Radweg
entlang führt und schlendern gemächlich darauf entlang. Das erregt
nicht selten den Unmut der Radler, die laut klingelnd und schimpfend
vorbei fahren. Für die Fußgänger ist das Überqueren des Radweges
gefährlich. Sie müssen sehr aufmerksam den Radverkehr beobachten,
wenn sie die Straßenseite wechseln wollen. Für ältere Menschen
bedeutet das Stress, für Kinder ist die Lage oft nicht
einzuschätzen.
Stadtplaner und Altstadtbewohner machen deshalb mobil. Sie riefen zu
einer Bürgerwerkstatt auf, um Vorschläge und Kritikpunkte zu
erörtern. Rund 60 Interessierte folgten der Einladung in die Aula der
CJD-Schule. Experten übernahmen die Einführung zur Anhörung.
Zunächst stellten die AMP-Gruppe, die sich seit einigen Jahren mit
der Altstadtentwicklung beschäftigt, sowie Katharina Häuser vom
Ingenieurbüro Sweco ihre Einschätzungen vor. Häuser beschrieb die
Rheinpromenade bei Königswinter-Altstadt als „unordentlich und
unübersichtlich“. Barrierefrei sei die Promenade auch nicht.
Dennoch sei es wichtig, keine Radautobahn zu installieren, so Häuser
weiter. Das Rheinufer müsse integriert werden in das Gesamtbild.
Aufenthaltsinseln für Fußgänger könnten Abhilfe schaffen und eine
klare Markierung auf dem Belag des Radweges. Der Bereich um den
Eselsbrunnen in der Nähe der Fähre sei indes eine „Katastrophe“,
so die klaren Worte der Stadtplanerin.
Die Ideen der AMP-Gruppe offenbarten sich wie folgt: Es sollen laut
Sprecher Bernhard Rothe Sichtachsen geschaffen werden auf die
Rheinpromenade. Im Fokus steht besonders die Einmündung
Clemens-August-Straße/Rheinallee. Sinnvoll an der Stelle wären
Sitzstufen zum Rhein hin. Ausrangierte Boote, die einst in
Königswinter gebaut worden sind, könnten als Kiosk dienen. Damit sei
ein Bezug zur Historie der Stadt gegeben. Im Brennpunkt Fähre
könnten die Mitglieder sich mehr Platz vorstellen wie etwa in
Remagen, wo ein Rheinbalkon die Aufenthaltsqualität erhöht habe.
Die anwesenden Bürger hatten zudem Gelegenheit, an sechs
Arbeitstischen ihre Ideen zusammen zu tragen. Diese werden dann nach
Sichtung dem Planungs- und Umweltausschuss vorgelegt.
- Iris Zumbusch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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