Jägerschaft Hegering Siebengebirge
Jäger nutzen "nachhaltig erzeugten Rohstoff"

Fuchs am Hals? Der Hegering plädiert für einen „Fellwechsel“. | Foto: Hegering  Siebengebirge
  • Fuchs am Hals? Der Hegering plädiert für einen „Fellwechsel“.
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Siebengebirge - (den) Wer keinen Pelzmantel trägt, ist in guter Gesellschaft: Denn
für Omas Pelzmantel mussten oft geschützte oder unter zweifelhaften
Umständen gehaltene Pelztiere ihr Leben lassen. Tatsächlich tragen
viele Modebewusste wieder Pelz in Form eines Kragens an der Kapuze –
doch auch hier ist die Quelle der Felle oft im Dunkeln.

Der Deutsche Jagdverband hat sich 2017 zur Aufgabe gemacht, hier eine
Alternative zu bieten und nachhaltig erzeugte Felle von heimischen
Raubtieren, besser als bisher verfügbar zu machen. Diese Initiative
heißt „Fellwechsel“ und wird von den Hegeringen Siebengebirge und
Agger-Sieg unterstützt.

Warum werden Raubtiere, wie Fuchs, Dachs, Marder, Waschbär und andere
Arten bejagt? Zum einen steht der Schutz von Rebhuhn, Fasan und Hase
im Vordergrund. Hier gehören vor allem ihre Jungtiere in das
Beutespektrum von Fuchs und Co. Die Räuber werden immer zahlreicher,
da sie keine natürlichen Feinde haben. Rebhuhn, Fasan und Hase sind
stark zurückgegangen und Untersuchungen haben gezeigt, dass sich
diese Arten mit landschaftsgestalterischen Maßnahmen alleine nicht
erholen können. Zu sehr setzen ihnen das geringere Nahrungsangebot an
Insekten und Grünstreifen sowie die Raubsäuger zu.

Zum anderen unterstützen die Jäger Artenschutzprogramme und die
Umsetzung der EU-Verordnung zum „Management invasiver Arten“ wie
beispielsweise Mink, Marderhund und Waschbär. Bei der Jagd auf all
diese Raubtiere fällt ein bisher in Deutschland nur von Jägern
genutzter Rohstoff, das sehr wertvolle Fell an. Um die Jäger bei der
zeitaufwendigen Arbeit vom Abstreifen des Felles, dem Gerben, bis zum
Endprodukt zu unterstützen, wurde eine zentrale Station in
Deutschland für diese Arbeiten eingerichtet. Hier werden die
kompletten Wildkörper angeliefert und professionell
weiterverarbeitet. Das Endprodukt sind dann Produkte wie Mützen oder
Handwärmer aus nachhaltig erzeugtem Fell von heimischen Wildtieren,
die von bekannten Herstellern gefertigt werden.

Bleibt noch die logistische Aufgabe, das Wild zu sammeln und an die
Zentralstelle zu senden. Hier wurden die örtlichen
Jägerorganisationen angefragt, regionale Sammelstellen einzurichten,
von denen die Tiere abgeholt werden. Im Rhein-Sieg-Kreis haben der
Hegering Siebengebirge und der Hegering Agger-Sieg gemeinsam eine
Sammelstelle eingerichtet, eine Gefriertruhe beschafft und die
Logistik organisiert; die Hegeringe teilen sich die Kosten. Dort
können die Mitglieder der beiden Hegeringe das erlegte Raubwild
anliefern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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