Hofbesichtigung bei Bauer Mohr
Kisten voller Goldmarie und Laura
Stieldorferhohn -
Karl Mohr zeigt immer wieder gerne Kindern den Obsthof seiner
Familie
Lebhaftes Treiben herrschte auf dem Obsthof Mohr: „Ich will auf’s
Feld.“ „Darf ich Traktor fahren?“ „Wo sind die Kartoffeln?“
Nachdem sie im Sachkundeunterricht das Thema „Kartoffel“ eingehend
behandelt hatten, besuchten nun 24 Kinder der Klasse 3a an der
Gottfried-Kinkel-Schule, Oberkassel, die beliebte Knolle vor Ort. Doch
nicht nur das viele Obst und Gemüse, auch ein altes Joch, der
Schleifstein und andere Dinge fanden die Schüler hochinteressant.
Seniorchef Karl Mohr, der zurzeit täglich Schulklassen über den Hof
führt, wusste viel zu erzählen:
Von seinen Großeltern, die 1890 den Bauernhof errichteten, von seiner
Jugend mit Kartoffelkäfer-Sammeln und den „Kartoffelferien“
genannten Herbstferien, in denen seine Geschwister und er bei der
Kartoffel-Ernte halfen. Heutzutage werden die Kartoffeln mit einem
Kartoffelvollernter geerntet. „Nur die Frühkartoffeln werden wegen
ihrer empfindlich dünnen Schale noch von Hand gelesen“, erklärte
Mohr.
5.000 Sorten gebe es auf der Welt, fünf davon hat Familie Mohr
angebaut:
Annabelle, Raja, Goldmarie, Belana und Laura. Die letzten Kartoffeln
waren bereits am Tag zuvor geerntet worden. Daher konnten sie nur noch
in der Lagerhalle besichtigt werden. Dort werden sie in vollkommener
Dunkelheit bei acht bis elf Grad Celsius gelagert. Zum Erstaunen der
Kinder waren die Kartoffeln nicht besonders sauber geputzt. „Mit der
Lehmerde daran halten sie sich länger“, erklärte ihnen Karl Mohr.
Und dann wurde es spannend:
„Was glaubt ihr, ist in der Kiste unter dem Dach?“ Doch die
Antwort war schnell gefunden: „Schleiereulen.“ Nun war Karl Mohr
in seinem Element; er erzählte von den Turmfalken auf den Plantagen,
den Bussarden, Milanen und Fledermäusen in der Nähe, die die
Plantagen von Schädlingen befreien - und von Kühen die einmal auf
die Autobahn gelaufen waren. Doch inzwischen haben Mohrs die
Viehhaltung aufgegeben.
Der Hofladen, in dem unter auch alte Birnensorten wie etwa die „gute
Luise“ oder die „Gräfin von Paris“ und die „Prinzessin
Marianne“ verkauft werden, wurde besichtigt und die rund 1.000
Kürbisse im Hof bewundert. Mohr zeigte Ufo-, Mondschein-, Spaghetti-,
Schwanenhals- und andere Kürbisse. „Wir haben 20 Sorten, aber alle
kenne ich nicht mit Namen“, bekannte er.
Mit dem Traktor in die Plantagen
Zum krönenden Abschluss des Vormittags fuhr er mit dem Traktor und
den Kindern nebst Begleiterinnen auf dem Hänger in die Apfel- und die
Kürbis-Plantagen. Da kannte die Begeisterung keine Grenzen.
- Christa Gast
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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