Überraschung
Lutz Wagner gewinnt den Kampf um das Bürgermeisteramt
Königswinter -
Eine faustdicke Überraschung gab es bei der Kommunalwahl in
Königswinter. Nach 21 Jahren als Bürgermeister muss Peter Wirtz
(CDU) nun sein Büro räumen. Lutz Wagner, Kandidat der KöWI
(unterstützt von SPD und Grünen) bekam mit 50,78 Prozent die
absolute Mehrheit, Wirtz kam nur auf 44,81 Prozent. Bastian Reichardt
(Linke) erhielt 4,41 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,95%.
Für den Königswinterer Stadtrat (Wahlbeteiligung: 62,01%)
entschieden sich die Wähler mehrheitlich für die CDU (33 Prozent),
gefolgt von KöWI (25,60%), SPD (14,41%) und Grünen (15,19%). 10,79
Prozent entschieden sich für andere Parteien.
Das sagt die Königswinterer Wähler-Initiative (KöWI) zum
Ausgang:
Nach ihrem Erfolg bei den Kommunalwahlen hat die Königswinterer
Wählerinitiative den damit verbundenen Erdrutsch als Zeichen einer
tiefgreifenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit der Situation
in vielen Bereichen interpretiert. Köwi-Vorsitzender Florian Striewe:
„Das war mehr als ein Denkzettel. Vor allem in den über Jahre
aufgestauten Altstadtproblemen sehe ich eine der Ursachen für die
Unzufriedenheit, aber auch in fehlenden KiTa- und OGS-Plätzen oder in
unzureichenden Fortschritten bei der Digitalisierung". In zunehmendem
Maße habe die Bevölkerung den Eindruck gewonnen, dass vom
Bürgermeister und der CDU keine nennenswerten Impulse und Ideen zur
Lösung der Probleme mehr ausgegangen seien. Dass die CDU noch kurz
vor den Wahlen die Kurve zum Klimaschutz kriegen wollte, habe ihr
keiner abgenommen. Der Wunsch nach einem politischen Wechsel sei
überall spürbar gewesen.
Obwohl die KöwIs als parteiunabhängiger Verein keine finanziellen
Mittel für einen opulenten Wahlkampf gehabt hätten, habe die
Bevölkerung den KöwIs zugetraut, die seit Jahren liegengelassenen
Probleme zu bewältigen. Vier Direktmandate und 25,6 Prozent der
Wählerstimmen seien das Ergebnis solider Basisarbeit und gut
durchdachter Konzepte zu wichtigen Zukunftsfragen, wie dem
Klimaschutz, der Bodenwertabgabe, der Bürgerbeteiligung oder der
Integration der Flüchtlinge. Damit haben die KöwIs, ihr Wahlziel,
stärkste politische Kraft in der Koalition mit SPD und Grünen zu
werden, ebenfalls erreicht.
Die Koalition könne nun mit insgesamt 56,2 Prozent der Wählerstimmen
und mit einem neuen Bürgermeister einiges in Königswinter
verändern. Striewe: „Lutz Wagner ist als Person über politische
Grenzen hinweg als sachkundiger und engagierter Politiker anerkannt.
Dass er auf Anhieb die absolute Mehrheit der Wähler erhielt, zeigt,
dass wie notwendig dieser Wechsel war".
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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