Küstenputztag des NABU-Rhein Sieg
Müll sammeln am Rheinufer

Foto: NABU Rhein-Sieg

Königswinter - (den) Der NABU-Rhein Sieg führte einen Küstenputztag „Müll
sammeln am Rheinufer“ in Oberdollendorf durch. Es trafen sich
zahlreiche Freiwillige, um am Flussufer Müll zu sammeln. Damit wird
jährlich zum Meeres- und Gewässerschutz aufgerufen.

An diesem Tag treffen sich weltweit Freiwillige, um an den Fluss-,
See- und Meeresufern Müll zu sammeln. Damit wird jährlich zum
Meeres- und Gewässerschutz aufgerufen. Der Naturschutzbund
Deutschland (NABU) ist auch in diesem Jahr wieder sehr aktiv und
beteiligt sich am weltweiten Küstenputztag.

Müll gelangt in die Umwelt durch die Verbraucher, die z.B. an
Rastplätzen, insbesondere an Flussufern ihre Verpackungsmaterialien,
insbesondere die aus Plastik entsorgen. Sie gelangen in die Flüsse
bis hin zu den Ozeanen. Flussufer sind beliebte Treffpunkte, um mit
Gleichgesinnten bei schönem Wetter zu Picknicken. Leider ist
dementsprechend auch der Vandalismus, der sich immer mehr ausbreitet,
ein Problem an diesen Orten. Hinweisschilder mit der Natur pflegliche
umzugehen sind selten zu finden und würden wahrscheinlich auch
ignoriert. Hier wären städtische “Parkranger“ notwendig, die
alleine durch ihre Präsenz diese Ordnungswidrigkeiten erschweren
würden.

Viele Gruppen verbringen in den sonnigen Tagen ihre Freizeit gerne am
Rheinufer und hinterlassen häufig Müll. Leere und zerschlagene
Flaschen stellen für Mensch und Tier eine große Verletzungsgefahr
dar. Die leeren Dosen und Einweg-Grillgeräte, schmutzige Servietten,
Plastikmüll und zerrissene Zeitungen runden das hässliche Bild ab.
Beim nächsten Hochwasser wird der liegen gebliebene Müll mitgerissen
und gelangt über den Fluss in die Nordsee. Auch durch illegale
Entsorgung und Tourismus gelangt stetig Müll ins Meer. Die
Schifffahrt trägt ebenfalls dazu bei, dass der Müll in die Ozeane
gerät. Viele Schiffe entsorgen ihre Plastikabfälle illegal im Meer.

Plastikmüll braucht Jahrhunderte, um zu verrotten und landet zu oft
in unserer Umwelt. Plastikmüll zersetzt sich in immer kleinere Teile
und es bleibt Mikroplastik zurück, die dann ins Wasser. Mikroplastik
hat fatale Folgen für alle Wasserbewohner und kehrt über die
Nahrungskette schließlich auch wieder zum Menschen zurück. Hier kann
jeder Einzelne etwas tun, um dem zunehmenden Natur-Vandalismus
entgegenzuwirken.
Aus diesem Anlass wird jährlich ein weltweiter Küstenputztag
durchgeführt. Im Rahmen dieser Aktion führt auch der NABU Rhein-Sieg
am 21.9. - zusammen mit anderen Akteuren - eine Müllsammelaktion am
Rhein durch, um einen Rheinufer-Abschnitt in
Niederdollen-dorf/Königswinter von Müll zu befreien. Es kommen viele
Kinder- und Jugendgruppen.

Den NABU gibt es schon seit 120 Jahren. Der NABU wurde 1899 von Lina
Hähnle als „Deutscher Bund für Vogelschutz“ gegründet. Damit
ist der NABU der älteste und mit seinen mehr als 700.000 Mitgliedern
und Förderern auch der mitgliederstärkste Umweltverband in
Deutschland.

Gemeinsam für Mensch und Natur – mit diesem Motto begeistert der
NABU viele Menschen. Der NABU engagiert sich jeden Tag für die
Artenvielfalt und den Schutz intakter Lebensräume, für gute Luft,
sauberes Wasser, gesunde Böden und den schonenden Umgang mit unseren
endlichen Ressourcen. Die vielen ehrenamtlichen Akteure nehmen eine
enorm wichtige Rolle bei der praktischen Naturschutzarbeit des NABU
überall in Deutschland ein. In den lokalen Gruppen kümmert er sich
um den praktischen Arten- und Biotopschutz vor Ort. Der NABU besteht
aus vielen Ratgebern zu allen Fragen des Natur- und Umweltschutzes,
für Pflanzen und Tiere und deren Lebensräume. Hierzu gehören auch
die Themen „Plastikmüll“ und „Klimaschutz“, die in den Medien
in aller Munde sind.

In der außerschulischen Umweltbildung, im Umweltschutz und im
praktischen Naturschutz ist auch die Naturschutzjugend (NAJU) ein
führender Kinder- und Jugendverband und mit zahlreichen Aktionen in
ganz Deutschland aktiv. Sie bietet Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen im Alter von sechs bis 27 Jahren die Gelegenheit, mehr
über die Natur zu lernen und zu ihrem Schutz beizutragen. Eines der
wichtigsten Ziele für den NABU ist es, die Natur für kommende
Generationen zu bewahren.

Mit der Sammelaktion am 21. September des Küstenputztages leisten
viele ehrenamtliche Naturschützer des NABU eine wertvolle Arbeit.
„Wir müssen einen Weg finden, auch bei den Müllvandalisten an den
Ufern von Flüssen, Seen und Meeresstränden ein Bewusstsein für die
Natur zu wecken. Es ist unsere Welt, die es nur einmal gibt, wir
sollten sie bewahren“, sagt Birgit Simon vom NABU-Rhein-Sieg.

Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikabfälle gelangen Jahr für Jahr
weltweit vom Land ins Meer. Millionen Tiere sterben einen qualvollen
Tod, wenn sie Tüten, Verpackungen oder Feuerzeuge mit ihrer
natürlichen Nahrung verwechseln oder sich am Müll strangulieren. Und
längst ist das Problem auch in Deutschland angekommen, an den
Stränden der Nordsee liegen durchschnittlich 389 Müllteile pro 100
Meter, an der Ostsee sind es rund 70.

Angesichts des Ausmaßes der Ozeanvermüllung ist Aufräumen allein
jedoch keine Lösung des Problems. Der NABU begrüßt daher die
Initiative der EU- Kommission mit der Einwegplastik-Richtlinie
einzelne Produktgruppen zu verbieten, die nachweislich Schaden in der
Natur verursachen. So fallen in Deutschland im Jahr rund 350.000
Tonnen Abfall durch Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an, wie eine
Studie des NABU 2018 zeigte. Etwa ein Drittel der jährlichen globalen
Kunststoffproduktion von mehr als 350 Millionen Tonnen geht in die
Verpackungsindustrie.

Wir müssen raus aus der Plastikfalle! Der Abfall darf gar nicht erst
ins Meer gelangen, im besten Falle sogar gar nicht erst entstehen. Um
das gesellschaftliche Engagement des Küstenputztages nicht ins Leere
laufen zu lassen, muss die Politik wirksame Rahmenbedingungen in
Deutschland schaffen.

Am 21. September war die Presse mit Fotografen, der Pressesprecher der
RSAG, viele helfende Hände, besonders Kinder, die fleißig Müll
gesammelt haben, anwesend. Außerdem unterstützte uns das Sealife in
Königswinter mit zwei aktiven Mitarbeiterinnen.

In diesem Jahr hat der NABU-Stand sehr viel Aufmerksamkeit erhalten
durch die vielfältige Werbung. Die Kinder haben mit Eifer Müll
gesammelt. Obwohl solche Aktionen des Müllsammelns am Rhein häufiger
durchgeführt werden, wurden trotzdem noch drei volle Müllsäcke
incklusive einem alten Grill mit verrosteten Rohren gesammelt. Es
wurde ebenso viel Kleinmüll gesammelt, z.B. Nägel in vielfältiger
Art und Zigarettenkippen. Vor Ort war ein NABU-Team des Rhein-Sieg
Kreises sowie circa 90 Erwachsene und etwa 20 Kinder. Das Gewicht des
Mülls haben wir auf rund 60 Kilogramm geschätzt.

Die Kinder waren begeistert, noch ein Müllquiz durchzuführen und
bekamen hinterher eine Belohnung, z.B. frisch gepresster Apfelsaft.
Außerdem war der Pressesprecher der RSAG anwesend und brachte kleine
Geschenke mit, die die Kinder gerne annahmen. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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