"Grüner Sonntag" in Oberpleis
Painting in the Rain
Oberpleis - „So frei wie heute habe ich am Grünen Sonntag noch nie geparkt“,
bemerkte eine Besucherin. Tatsächlich schien der Ortskern von
Oberpleis zu Beginn der Veranstaltung fast wie ausgestorben. Doch nach
und nach wagten sich immer mehr „hartgesottene“ Besucher auf die
Straßen, um zu sehen, was Handel und Gewerbe zu bieten hatten - und
die vielgepriesene kreative Jugend.
„Die ist tatsächlich vollzählig gekommen“, freute sich der
Werbekreis-Vorsitzende Wilfried Thomas. Im strömenden Regen
verschönerten die Sprayer voll Enthusiasmus die Wartehäuschen am
Busbahnhof mit Graffities, und die Poetry-Slammer begeisterten am
Eingang der Tiefgarage ihre Zuhörer mit witziger Wortkunst, zum
Beispiel über einen „50-Prozent-Veganer“.
Bürgermeister Peter Wirtz und Landrat Sebastian Schuster hatten die
Veranstaltung pünktlich eröffnet und gute Geschäfte gewünscht.
Doch trotz wochenlanger Planung und vieler Mühen, die die
Werbekreis-Mitglieder, Vereine und andere Einrichtungen in die
Vorbereitung dieses Tages gesteckt hatten, ließen die Geschäfte doch
zu wünschen übrig. Von grünen und blühenden Pflanzen war nur wenig
zu sehen. Nur ein kleiner Stand bot hiesige Erdbeeren an. Das
unwirtliche Wetter hatte einige Anbieter davon abgehalten, ihre
Stände aufzubauen.
Auch mehrere Attraktionen für die Kinder fehlten. Das Haus der Jugend
packte mangels Publikums auch nicht alle Spielmöglichkeiten wie etwa
Mini-Tischtennis oder die Utensilien zum Speed-Stacking
(Becher-Stapeln) aus. Einige Aussteller gaben frühzeitig auf und
packten wieder ein, doch die meisten sagten sich: „Wir halten
durch“, und wurden belohnt. Die Besucher, die sich nicht hatten
abschrecken lassen, flohen vor dem Regen unter die schützenden
Vordächer, in die aufgestellten Pavillons oder die geöffneten
Geschäfte, so dass diese zeitweilig recht gut besucht waren.
Auf der Suche nach Schnäppchen oder anderen guten Angeboten wurde so
mancher Besucher fündig und freute sich umso mehr ausgehalten zu
haben. Der Förderverein der Narrenzunft hatte seinen Pavillon mit
Würstchen und Reibekuchen zusätzlich gesichert, damit es nicht in
die Pfannen regnen konnte. Die wetterbedingten Probleme schweißten
zusammen und sorgten in einigen Fällen für nette Kontakte zwischen
alteingesessenen und neuen Händlern - wozu Regen doch alles gut sein
kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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