Zu Fuß helfen
Pilgern für eine zerstörte Kapelle an der Ahr
Königswinter. Pilgern hat Tradition im Siebengebirge, seit zehn Jahren auch auf dem Kapellenwanderweg in der Bergregion. Jetzt soll das Pilgern auf diesem Weg auch anderen helfen: Am Sonntag, 21. August, sind alle Menschen guten Willens zum SolidAHRitätspilgern für die Kapelle St. Josef in Walportzheim eingeladen. Als im Juli 2021 an der Ahr die große Flut kam und viele Ortschaften überschwemmte, traf es auch die St. Josefs-Kapelle in Walporzheim arg. Kurz zuvor hatte der örtliche Kapellenverein die Kapelle mit großer finanzieller und ideeller Eigenleistung renoviert. "Dann kam die Flut, die große Teile der Kapelle innen und außen zerstörte", erinnert sich die Vorsitzende des Kapellenvereins Andrea Wittkopf. "Das Wassser stand im Innenraum der Kapelle zwei Zentimeter hoch. Auf dem Boden der Kapelle und im Keller lag eine 20 Zentimeter dicke Schlammschicht." Zum Glück kamen viele fleißige Helfer, auch aus Königswinter. Die Mitglieder der St. Sebastianus Junggesellenbruderschaft Oberdollendorf etwa fuhren mehrmals zum Schlammschippen und Aufräumen an die Ahr. Gerd Mainzer, der aus Walporzheim stammt, seit Jahren in Thomasberg wohnt und dort dem Kirchenvorstand angehört, war in den ersten Monaten fast täglich in seiner Heimat, koordinierte und organisierte Hilfsangebote und sammelte unermüdlich Spenden. Schließlich entstand in der Pfarrei St. Joseph und Judas Thaddäus, Thomasberg/ Heiterbacherrott, die Idee eine Solidaritätsaktion auf dem Kapellenweg zu starten. Die "Kümmerer" der einzelnen Kapellen waren Feuer und Flamme und beschlossen, am Sonntag, 21. August, ihre Gotteshäuschen von 10 bis 17 Uhr zu öffnen und alle Pilger- und Wanderfreunde einzuladen, den Kapellenweg als Pilgerstrecke zu erfahren und außer der Freude am Wandern auch das ein oder andere Gebetsanliegen im Gepäck mitzunehmen und in die ausliegenden Fürbittbücher einzutragen. Jeder kann an der Kapelle seiner Wahl starten und dann etweder den ganzen Kapellenweg (42 km) oder nur eine Kapellenschleife (circa 12 km) pilgern. Am Start bekommt man eine von der Tourismus Siebengebirge GmbH professionell erstellte Laufkarte mit der Übersicht aller beteiligten Kapellen und verschiedenen Infos. An jeder Station gibt es einen Pilgerstempel auf die Karte und gegen Spende für den guten Zweck eine kleine Verköstigung. So gibt es an der Pleiserhohner St. Anna-Kapelle ein selbst gemachtes Ermunterungsschnäpschen und etwas "Kraftfutter". In der Walporzheimer Kapelle wurde inzwischen der Estrich erneuert und eine Fußbodenheizung eingebaut. Die Wände müssen noch mit Lehmputz verputzt werden, Fliesen- und andere Arbeiten stehen noch an. "Wir wissen nicht, ob wir über den Wiederaufbaufonds Gelder erstattet bekommen", erklärt Andrea Wittkopf. "Aber die noch anstehenden Arbeiten wird es nicht komplett zum Nulltarif geben. Daher sind wir auch weiterhin auf Spenden angewiesen." Die Königswinterer Veranstalter hoffen auf viele "SolidAHRitätspilger". Jeder Pilger zählt! www.kirche-am-oelberg.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Christa Gast aus Königswinter |
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