Eine Ära geht zu Ende

Sankt Sebastianus Schützen ehren Werner Bott

Königswinter - Zum 470. Mal feierte jetzt die Sankt
Sebastianus-Männer-Schützen-Bruderschaft Königswinter den Namenstag
ihres Schutzpatrons mit einem Gottesdienst, Generalversammlung und
einem Ball.

Nach vielen schönen Jahren und Bällen in der Aula der Jugenddorf
Christophorus Schule fand der Patronatsball in diesem Jahr erstmals
wieder in einem Königswinterer Hotel, im Hotel Maritim, statt. Neben
der Gratulationscour für das amtierende Königspaar Paul und Sabine
Ried standen auch einige Ehrungen verdienter Mitglieder an; und dabei
stand nach langen Jahren erstmals nicht Werner Bott, sondern Arnold
Jäckel als zweiter Brudermeister auf der Bühne.

Werner Bott zieht sich zurück

Nach reiflicher Überlegung hatte Bott sich eine Woche zuvor in den
„aktiven Vorstands-Ruhestand“ verabschiedet.

Werner Bott gehört seit 60 Jahren der Sankt
Sebastianus-Schützenbruderschaft an; gemeinsam mit dem Schulfreund
Toni Weinstock trat er 1957 der Junggesellenbruderschaft bei, wurde
bald im Vorstand tätig und wechselte mit der Heirat 1962 zur
Männerbruderschaft.

Auch dort engagierte er sich bald im Vorstand, schwenkte sich vom
vierten zum ersten Fähnrich hoch, packte überall mit an, wo er
gebraucht wurde und stand der Bruderschaft in den vergangenen 21
Jahren als zweiter Brudermeister vor.

Die Sankt Sebastianus Männer-Schützen-Bruderschaft wurde ihm quasi
zur zweiten Familie.

Neben dem Zusammenhalt und der Kameradschaft in dieser Gemeinschaft
schätzt Bott auch den Schieß-Sport sehr. Seine Frau Anneliese
fungiert in der Bruderschaft schon seit 55 Jahren als Hofdame und auch
die vier Kinder, selbst einige Enkel gehören der Bruderschaft an.

Als zweiter Brudermeister hatte Werner Bott neben seinem Beruf genug
zu tun:

Schützenfeste organisieren, Annoncen für die Festzeitschriften
akquirieren, hin und wieder eine Vorstandssitzung leiten,
Geburtstagsbesuche bei älteren Mitgliedern und was sonst so anfiel.

Seine Frau Anneliese hielt ihm für seine Aktivitäten immer den
Rücken frei.

Besonders seine Verlässlichkeit und Geradlinigkeit schätzen die
Schützenbrüder an Werner Bott. Daher ernannten sie ihn schon vor
Jahren zum Ehrenmitglied.

Mit 78 Jahren gab er nun den Stab des zweiten Brudermeisters an Arnold
Mäckel weiter. Jetzt kann Bott etwas kürzer treten, aber ganz hört
er noch nicht auf. Die Geburtstagsbesuche bei den älteren Mitgliedern
übernimmt er noch weiterhin.

Selbstgebasteltes und "Hustensaft"

Beim Sebastianusball wurde er im Kreise seiner Familie gebührend
verabschiedet. Da er im Laufe seiner Karriere bereits alle Orden und
Ehrenzeichen des Schützenbundes erhalten hat, gab es diesmal einen
von Ralf Behr gebastelten „Erinnerungs-Brudermeisterstab“ mit
einer Flasche seines „favorisierten Hustensafts“.

Seine Frau Anneliese erhielt als „Herz der weiblichen
Bruderschaftsmitglieder und große Stütze gerade der jungen Frauen“
die seltene Frauenauszeichnung in Silber.

Sohn Rolf erhielt für sein langjähriges hervorragendes Engagement
als Schießmeister das Ehrenkreuz des Sports in Silber.

Bei Musik und Tanz, einer reichhaltigen Tombola und dem Besuch der
Altstadt-Tollitäten, Prinz Michael I. und Prinzessin Anke II.,
verlebten die Mitglieder und Gäste der Bruderschaft einen
vergnüglichen Abend.