Plastikpiraten enterten den Rhein
Schüler fischten nach Kleinstpartikeln
Königswinter - Der Rhein führt derzeit recht wenig Wasser. Die Kribben liegen frei
in der schnell fließenden Strömung. Für die „Plastikpiraten" der
CJD Jugenddorf Christophorusschule waren diese Bedingungen für ihr
Forschungsanliegen günstig. Die rund 30 Kinder der Klasse fünf
hatten so ein breites Entdeckungsfeld für die Aktion
„Plastikpiraten - Das Meer beginnt hier" im Wissenschaftsjahr für
Meere und Ozeane.
Die Wissenschaftsjahre werden vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung gefördert. Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren
können bundesweit daran teilnehmen und so einen wichtigen Beitrag
etwa zur Erforschung von Mikroplastik in Fließgewässern leisten.
Bäche, Flüsse und Ströme bringen neben Wasser auch Plastikmüll in
die Meere und Ozeane. Dabei handelt es sich um Makroplastik, wie
zerfetzte Plastiktüten, scharfkantige Joghurtbecher oder verknotete
Kunststoffschnüre und Mikroplastik, das sind Kleinstpartikel, die
kaum noch wahrgenommen werden können. Im Meer gefährdet dieser Müll
Tiere und gelangt in die marine Nahrungskette.
Die jungen Forscher waren mit Netzen und Schürfsieben ausgestattet.
Wenn die Netze lang genug, also etwa eine Stunde in der Strömung am
Kopfende einer Kribbe ausgelegt waren, zogen die Kinder sie aus dem
Wasser und konnten gut erkennen, wie sich feine Plastikteilchen am
Grund der Netze abgesetzt hatte. Die Ergebnisse wurden sorgfältig
notiert.
Auch die Fließgeschwindigkeit der Strömung wurde gemessen. Dazu
hatte eine Gruppe Schüler von einer Kribbe aus eine Flasche ins
Wasser geworfen. Schüler an der nächst gelegenen Kribbe
flussabwärts sichteten dann das Objekt und konnten so die Zeiten
berechnen.
Auch Großmüll wurde gesammelt. Angeschwemmte alte Rohre, Töpfe,
Pfannen oder eben Plastikobjekte lagen gut sichtbar am Uferbereich.
Die Schüler zeigten sich erstaunt über das hohe Müllaufkommen. Alle
gesammelten Daten übertrugen die Schüler in ihre Aktionshefte.
- Iris Zumbusch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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