Altstadt wird Großbaustelle
Stadt Königswinter stellte das Verkehrskonzept dazu vor
Königswinter - Schon seit Jahrzehnten beschäftigt das Thema Bahnunterführung die
Bewohner in der Altstadt. Jetzt soll es tatsächlich bald losgehen.
Geplant ist eine Bahnunterführung für Radfahrer und Fußgänger
sowie eine neue Ersatzstraße für Motorfahrzeuge zwischen der Straße
„An der Helte“ und der Wilhelmstraße. Doch vorher ist noch eine
umfassende Kanalsanierung in der Drachenfelsstraße, in Teilen der
Winzerstraße und der Straße „Am Palastweiher“ dringend
erforderlich.
„Die Baumaßnahme wird in den nächsten Jahren Auswirkungen auf das
Leben in der Altstadt haben und Einschränkungen mit sich bringen“,
erklärte Bürgermeister Lutz Wagner bei einem Pressegespräch. Damit
sie so verträglich wie möglich gestaltet wird, hat die Stadt ein
Verkehrskonzept für die Zeit der Baumaßnahme ausgearbeitet. Der
Technische Dezernent Theo Krämer und Albert Koch, Leiter des
Geschäftsbereichs Tief- und Gartenbau, stellten es jetzt vor.
Da sich die Kanalbaumaßnahme über den direkten Bereich des
Bahnübergangs hinaus erstreckt, wurde die Verkehrsführung für die
Kanalbaumaßnahme so geplant, dass sie teilweise auch später für die
Umbauarbeiten des Bahnübergangs genutzt werden kann. Das Konzept ist
in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Schon vor der eigentlichen Baustelle
sollen großräumig Umleitungs- und Umfahrungsmöglichkeiten
aufgezeigt und angeboten werden.
Mit dem ersten Bauabschnitt in der Drachenfelsstraße von der
Einmündung der Hauptstraße bis zur Einmündung der Straße
„Kleiner Graben“ wird im Februar 2021 begonnen. Dann wird
voraussichtlich für zwei bis drei Monate der Verkehr ab der
Hauptstraße aus westlicher Richtung im Bereich der Kreuzung der
Ferdinand-Mülhens-Straße umgeleitet, analog dazu in östlicher
Richtung von der Rheinallee aus über die Steinmetzstraße und
Remigiusstraße/ Grabenstraße. Lastwagen, die die Baustelle über die
Hauptstraße beliefern, müssen danach leer durch die Fußgängerzone
fahren. Die von der Stadt beauftragte Baufirma wird schon im Januar
mit Rodungen auf der Trasse der geplanten Ersatzstraße beginnen. Der
Abschnitt zwischen „An der Helte“ und Drachenfelsstraße wird
zunächst als Baustraße eingerichtet, später soll über sie der
normale Verkehr durch die Altstadt fließen und so die Rheinallee
entlastet werden. Fußgänger sind von den Baumaßnahmen weniger
betroffen. Für sie ist bereits die Bahnüberführung um einige Meter
verschoben. Touristen können die Parkplätze am Palastweiher und
unter der Drachenbrücke auch weiterhin von der B42 aus erreichen.
Der zweite Bauabschnitt erstreckt sich von der Einmündung der Straße
„Kleiner Graben“ bis über den Bahnübergang und dort bis in Höhe
der Winzerstraße. Für sechs bis acht Wochen werden die Grabenstraße
und die Remigiusstraße zu Sackgassen, während der Kreuzungsbereich
mit der Drachenfelsstraße gesperrt ist. Der Verkehr wird auch hier
großräumig umgeleitet und schon im Bereich der B42 abgefangen: Der
aus Richtung Bonn kommende Verkehr wird über die L331 in Richtung
Rheinallee ab- und umgeleitet und in südlicher Richtung wird der
Verkehr schon an der Abfahrt Rhöndorf von der B42 auf die Umleitung
geschickt. Anwohner und Gewerbetreibende sollen aber ihre Wohnungen
und Geschäfte erreichen können. In dieser Bauphase wird von einer
Spezialfirma der neue Kanal unter den Bahngleisen mittels eines
Vortriebsverfahrens verlegt.
Im dritten Bauabschnitt - geplant sind drei bis vier Monate - ist
keine aufwändige Verkehrsumleitung erforderlich. Hier ist vor allem
der Verkehr in der Straße „Am Palastweiher“ und der Winzerstraße
betroffen.
Das Verkehrskonzept wurde mit der Feuerwehr, dem Rettungsdienst und
dem städtischen Ordnungsamt abgestimmt, damit es im Notfall keine
Verzögerungen gibt. Für die Bürger gebe es während der gesamten
Bauzeit einen konkreten Ansprechpartner, der sich kümmern und
Hilfestellung geben werde, wenn ein Problem auftauche, an das vorher
nicht gedacht wurde, versprach Theo Krämer. Am Ende der großen
Baumaßnahmen steht der Bau der Bahnunterführung. Die „Stunde
Null“ für die Stadt sei die sogenannte Sperrpause, in der die
rechtsrheinische Bahnstrecke für den Vortrieb des Tunnels
vorübergehend komplett gesperrt werden muss, erklärte Krämer. Nach
dem bisherigen Zeitplan wird das Ende 2023 sein. Doch nach rund 40
Jahren des Wartens kommt es auf einige Monate früher oder später
auch nicht mehr an.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.