Turnhalle wird wieder Unterkunft
Turnhalle wird Unterkunft
Königswinter. Die Turnhalle „Am Palastweiher“ in der Altstadt muss aufgrund steigender Flüchtlingszahlen wieder als Unterkunft für Geflüchtete genutzt werden - „vorübergehend“, wie die zuständige Sozialdezernentin Heike Jüngling betont. Darüber informierte die Stadtverwaltung in einer Pressekonferenz. „In allen Unterkünften ist die Auslastungskapazität erreicht“, heißt es bei der Stadt. Trotzdem würden ihr weitere Menschen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zugewiesen. Zum 20. November wird mit weiteren 32 Geflüchteten gerechnet.
Daher habe die Stadt beschlossen, die Turnhalle „Am Palastweiher“ zur Unterbringung von etwa 40 Personen vorzubereiten und die bereits vorhandene Containeranlage in Oberpleis möglichst rasch zu erweitern. „Die Entscheidung, eine Turnhalle zu schließen ist uns mehr als schwer gefallen“, betonte Bürgermeister Lutz Wagner. „Uns ist bewusst, dass mit der Nutzung der Turnhalle Palastweiher als Notunterkunft nun noch eine weitere Halle für die Sportnutzung im Stadtgebiet wegfällt. Aber wir wollen die Menschen schließlich angemessen unterbringen“.
Bereits 2015 diente die Turnhalle „Am Palastweiher“ als Notunterkunft. Daher könne sie sehr kurzfristig als Unterkunft eingerichtet werden, alle Pläne und erforderlichen Genehmigungen für die Einrichtung als Notunterkunft lägen vor, erläuterte Heike Jüngling. In der Halle gebe es Kochmöglichkeiten sanitäre Anlagen und auch Waschmaschinen. Außerdem seien die ersten notwendigen Anlaufstellen wie die Sozialverwaltung oder die Meldebehörde fußläufig erreichbar. Anfang November waren nach Angaben der Stadt 473 Menschen, davon 133 Kinder und Jugendliche, in den Gemeinschaftsunterkünften der Stadt untergebracht - rund 40 mehr als im November 2015. Die größten Einrichtungen sind das ehemalige Altenheim in der Kurfürstenstraße mit 196 Bewohnern und zwei Wohnhäuser in Stieldorf mit 152 Bewohnern. In den kommenden Monaten will die Stadtverwaltung Platz für weitere 160 Geflüchtete schaffen, auch weil die Gebäude der WWG im Stadtgarten voraussichtlich nur bis Ende August 2024 genutzt werden können. Dort leben zurzeit 74 Geflüchtete. An der Humboldtstraße in Oberpleis sollen durch die Erweiterung der bestehenden Containeranlage etwa 120 Plätze entstehen. „Wir hoffen auf eine Fertigstellung bis März 2024“, so Jüngling. Mit der Übergangslösung in der ehemaligen KiTa „Rappelkiste“ und der Belegung in einem Einfamilienhaus in der Dollendorfer Straße 12 werden weitere Plätze für rund 40 Personen geschaffen. 306 Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, leben in privaten Unterkünften. 150 bleibeberechtigte Asylbewerber leben noch in den Notunterkünften, obwohl sie eigentlich ausziehen könnten. Für diese sucht die Stadt noch Vermieter, die eine Wohnung anbieten können. Wer eine Mietwohnung zur Verfügung stellen kann, kann sich unter 02244-889357 oder wohnungssuche@koenigswinter.de melden.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Christa Gast aus Königswinter |
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