Schwalbenprojekt erfolgreich
Vögel schützen heißt Vielfalt erhalten
Königswinter - Haus- und Hofbesitzer machen sich stark für Schwalben.
Nach Informationen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) gelten hierzulande 261 heimische Vogelarten als regelmäßige
Brutvögel.
45 Prozent davon sind, laut roter Liste, gefährdet. Von den 118
gefährdeten Arten sind 13 bereits ausgestorben oder verschollen wie
Gänsegeier oder Blauracke. Rund 30 Arten drohen alsbald auszusterben.
Die Zahl der als „nur“ gefährdete Arten hat sich nach einer
Aktualisierung der roten Liste fast verdoppelt.
Bedrohung kommt näher
Die Gefährdung jeder Art ist dramatisch, indes wird es umso
deutlicher, wenn es sich, wie derzeit aktuell, um
„Allerweltsvögel“ wie Stare und Schwalben handelt.
Gründe dafür sind unterschiedlich wie etwa das Abfangen vieler
Zugvögel an riesigen Netzen, wie in Ägypten, wo die Vögel als
Delikatesse gelten. Hauptgrund ist der zerstörte Lebensraum vieler
Arten bedingt durch intensive landwirtschaftliche Nutzung oder Einsatz
von Insektiziden, der wiederum die Zahl der Insekten als wichtige
Futterquelle stark einschränkt.
Lebensräume schützen
Es gilt also, den Lebensraum der Vögel so gut es geht zu schützen.
Auch kleine Aktionen helfen.
Die Fraktion vom Bündnis 90 Die Grünen, Ortsgruppe Königswinter,
hatte deshalb zu einem Melde-Wettbewerb von Rauch- und Mehlschwalben
aufgerufen. Diese Arten nisten meist an Hausfassaden oder in Scheunen.
Große Hilfe mit kleinen Mitteln
An dem Wettbewerb hatten sich 18 Hausbesitzer beteiligt. Sie wurden im
Haus Bachem von den Fraktionsmitgliedern Claudia Owczarczak und Rainer
Blanke empfangen und mit Urkunden und Preisen ausgezeichnet.
Die meisten Rauchschwalben meldete Familie Renate und Wilfried Jansen
vom Elsfelder Hof in Elsfeld.
33 Schwalben haben sie auf ihrem Hof gezählt. „Wir lieben die
Schwalben“ betonte Renate Jansen.
Hilfe beim Nistbau
Christiane und Dietmar Schmidt-Nekes zählten auf ihrem Anwesen in
Ittenbach acht Mehlschwalben. Christiane Nekes hatte den Schwalben
sogar beim Nistbau geholfen. „Ich habe Schalen mit wässrigen Lehm
aufgestellt, den die Schwalben für den Bau ihrer Nester benutzten“,
so Nekes. Sie hatte gemerkt, dass einige Nester im Frühjahr
abgefallen waren, weil die Witterung zu trocken war. Der feuchte Lehm
war eine gute Hilfe.
Entfernen der Lehmnester ist verboten
Die Teilnehmer gaben an, eine besondere Beziehung zu den Schwalben zu
haben. „Wir sind mit Schwalben aufgewachsen“, hieß es. „Wenn
die Schwalben und die Störche ins Land zogen, begann das
Frühjahr“, erzählte Rainer Blanke von seiner norddeutschen
Kindheit.
Umso wichtiger sei es heute in den „letzten Bastionen der
Schwalben“ wie Viehhöfe, die Vögel zu dulden. Im Übrigen sei
das Entfernen der Lehmnester ausdrücklich verboten, so Blanke weiter.
- Iris Zumbusch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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