Oelberg-Restaurant und VVS:
Vom Ochsenkarren zur Pumpstation
Siebengebirge - Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) investiert rund
25.000 Euro in die Modernisierung der Trinkwasserversorgung des
Oelberg-Restaurants
Der VVS ist seit 1873 Eigentümer der Immobilie, in der sich das
Gasthaus auf dem Oelberg befindet. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war
es aber bestenfalls eine Hütte, die dem Förster als Unterkunft
diente. 1899 erwarb der VVS den gesamten Oelberg mit seinen
Steinbrüchen und baute 1921 die Hütte zu einem Gasthaus aus, das er
in den 1940er Jahren erweiterte.
Ochsenkarren zog Wasser im Tankwagen den Berg hinauf
Die Wasserversorgung ist über die Anbindung an das Leitungsnetz des
Wasserbeschaffungsverbandes Thomasberg (WBV) aufgrund der Lage auf dem
mit 460 m höchsten Berg im Siebengebirge aber nicht ohne zusätzliche
technische Maßnahmen möglich.
Bis 1950 wurde die Versorgung des Restaurants auf dem Oelberg mit von
Ochsen gezogenen Tankwagen sichergestellt. Erst 1951 wurde unter
schwierigsten Bedingungen eine Leitung von der Margarethenhöhe über
die Pumpstation bis auf den Berg verlegt, durch die auch heute noch
das Wasser geliefert wird.
Zur Überwindung des Höhenunterschieds betreibt der VVS rund 90 m
unter dem Gipfel eine Pumpstation
Teil der Pumpstation ist ein Zwischenspeicher mit einem Inhalt von 10
m3. Dieser war für den Bedarf des Restaurants aber überdimensioniert
und die Auskleidung hatte altersabhängig gelitten. Eine erste
Bewertung ergab, dass seine Renovierung etwa 30 bis 35 Tausend Euro
kosten sollte. Mit fachlicher Beratung des WBV und der Freiwilligen
Feuerwehr Königswinter wurde deshalb ein geändertes Versorgungs-und
Löschkonzept erarbeitet, das sich an den geltenden Hygienestandards
der Trinkwasserverordnung orientierte.
Lösch- und Trinkwasser aus dem Zwischenspeicher
Kernstück der Änderung war die Aufgabe des 10 m3 Zwischenspeichers
für die Trinkwasserversorgung und der Einbau eines 1 m3 Speichers;
dieser Vorrat liegt deutlich über dem normalen Tagesverbrauch und
verringert die Möglichkeit der Keimbildung. Durch bauliche
Änderungen ist gewährleistet, dass das Wasser des 10 m3
Zwischenspeichers aber weiterhin für einen Löscheinsatz zur
Verfügung steht.
Wartungsdienst automatisiert
Um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen, musste einmal im Monat ein
Wartungsdienst durchgeführt werden, bei dem ein Luftpolster in einem
Druckkessel aufzufüllen war. Eine Arbeit, die in einem ehrenamtlich
strukturierten Verein dauerhaft nur schwer sicherzustellen ist.
Deshalb wurde in einem zweiten Schritt diese Arbeit
‚automatisiert‘. Nach dem Einbau eines neuen Kompressors und einer
Steuerung läuft die Anlage nunmehr eigenständig und bedarf nicht
mehr der regelmäßigen Betreuung.
Eine Investition des VVS auf dem Oelberg, die angesichts der Bedeutung
des höchsten Berges weit und breit, seines anerkannten Restaurants
und des beeindruckenden Panoramablicks in hohem Maße sinnvoll ist.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.