Sonderausstellung
Weihnachtstraditionen und Winterbräuche

Foto: Haus Schlesien
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Königswinter - Passend zum aktuellen Projekt „Typisch schlesisch!?
Regionalbewusstsein und schlesische Identitäten“ setzt Haus
Schlesien bei seiner Weihnachtsausstellung den Schwerpunkt auf typisch
schlesische Traditionen und stellt diese rheinischen und anderen
regionalen Bräuchen gegenüber.

Es sind vor allem die Festtage rund um Weihnachten, die bis heute in
vielen Familien sehr traditionell gefeiert werden und anlässlich
derer man auf alte, überlieferte Rezepte und Rituale zurückgreift.

Diese Festtagsbräuche unterscheiden sich von Region zu Region
deutlich und hängen von den landschaftlichen und wirtschaftlichen
Gegebenheiten ab, von den dort lebenden Menschen, ihrem Glauben, ihren
Geschichten und ihren Gewohnheiten.

Schlesien war über die Jahrhunderte ein Schmelztiegel verschiedener
Kulturen, was, verstärkt durch seine wechselnden Zugehörigkeiten und
mehrfache Zuwanderung, Lebensweise und Brauchtum stark beeinflusst und
zu vielen lokalen Eigenheiten geführt hat.

Viele Elemente, die im Laufe der Geschichte in die Region gelangt
sind, haben sich mit der Zeit verbreitet, sind irgendwann als typisch
schlesisch weitergegeben worden und haben sogar Eingang in
volkskundliche Schriften gefunden.

An den Festtagen ist das Essen und Trinken von zentraler Bedeutung und
geht über die bloße lebensnotwendige Nahrungszufuhr weit hinaus.

Tischsitten, typische Zutaten und Rezepte sind regional sehr
unterschiedlich, werden häufig über Generationen hinweg überliefert
und haben eine äußerst identitätsstiftende Funktion. Welche
Bedeutung vor allem die süßen Speisen haben, zeigt ein Blick in die
aktuelle Sonderausstellung „Typisch schlesisch!? Regionalbewusstsein
und schlesische Identitäten“. Gleich neben dem Eingang können hier
die Besucher auf einem Zettel notieren, was für sie „typisch
schlesisch“ ist.

Einige haben ihre Gedanken dort bereits in Stichworten notiert und
darunter sind die traditionellen, weihnachtlichen Köstlichkeiten
reichlich vertreten, so zum Beispiel „Mohkließla“, „Neisser
Konfekt“ oder „Liegnitzer Bombe“.

Man kann daraus also den Schluss ziehen: Regionale Identität geht
durch den Magen, ganz besonders gilt das an Weihnachten.

„Typisch schlesisch“ ist aber auch das am Heiligen Abend
traditionell servierte „Neunerlei“. Das bedeutet, dass am 24.
Dezember neunerlei, teilweise auch nur sieben verschiedene Speisen
serviert wurden, denen allen eine symbolische Bedeutung zugeschrieben
wurde. Die Zutaten variierten dabei durchaus von Landstrich zu
Landstrich.

Aber nicht nur das Kulinarische hat deutlich erkennbare regionale
Prägung. Auch die Weihnachtsdekoration und allen voran die Krippen
sind sehr unterschiedlich gestaltet.

Beeinflusst von den Kunsthandwerkertraditionen in den einzelnen
Regionen, entstanden die Krippen in unterschiedlichen Techniken und
aus verschiedenen Materialien. Auch die Darstellung der Figuren, ihre
Kleidung und die Bauweise des Krippenhauses, spiegeln häufig
regionale Besonderheiten wider.

Weit verbreitet waren geschnitzte Holzkrippen. Im Riesengebirge wurden
unter anderem an der bekannten Warmbrunner Holzschnitzschule neben
großen Kirchenkrippen auch Hauskrippen gefertigt und in der
Grafschaft Glatz sowie im Grulicher Ländchen hatte die Herstellung
von Holzkrippen ebenfalls eine lange Tradition.

In der Bunzlauer Gegend hingegen war der Ton vorherrschendes Material
und so verwundert es nicht, dass häufig getöpferte Krippen
hergestellt wurden.

Bereits am 4. Dezember gedenkt man der Heiligen Barbara, die als
Schutzpatronin der Bergleute besonders in Oberschlesien sehr verehrt
wird. Entsprechend wird sie dort in der Vorweihnachtszeit mit
festlichen Umzügen und fröhlichen Zusammenkünften von den
Bergleuten gefeiert.

Diese und manch andere regionale Bräuche und Besonderheiten werden
bis Februar in einer kleinen Sonderausstellung im HAUS SCHLESIEN
präsentiert.

Kontakt:

HAUS SCHLESIEN

Dollendorfer Straße 412

53639 Königswinter

02244-8860

info@hausschlesien.de

www.hausschlesien.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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