Das geschenkte Handy
Wie eine Seniorin den Einstieg ins Smartphone-Zeitalter schaffte
Da liegt es nun, das neue Handy. Auf dem Sideboard, schon seit Wochen unbenutzt.
Die 73-jährige Gertrud F. hatte es von ihrem Enkel geschenkt bekommen. „Ich werde dir noch zeigen, was du alles damit machen kannst“, hatte er gemeint. Aber, wie das oft so ist, er hat keine Zeit gefunden für seine Oma.
„Ich habe mich wirklich gefreut, als Tobias mir das Smartphone geschenkt hat“, erzählt Gertrud. „Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.“
Ihre Nachbarin, Frau Müller, erzählte ihr von der ehrenamtlichen Gruppe „Computer und Internet“, die Senioren im Umgang mit moderner Technik unterstützt. Gertrud besuchte die offene Sprechstunde und lernte dort Herrn W. kennen, einen der freundlichen Ehrenamtlichen.
„Herr W. war sehr geduldig mit mir“, erinnert sich Gertrud. „Er hat mir zuerst gezeigt, wie ich mich mit dem WLAN verbinden kann. Das war der erste Schritt.“
Schritt für Schritt lernte Gertrud, Nachrichten zu schreiben, Fotos zu machen und Apps zu nutzen, die ihren Alltag erleichterten. „Ich wusste gar nicht, dass man Nachrichten so einfach verschicken kann. Es war ein tolles Gefühl, meiner Tochter ein Foto von meinem Garten zu schicken“, berichtet sie stolz.
Ein weiteres Highlight war, als Herr W. ihr beibrachte, wie sie den Kalender auf ihrem Smartphone nutzen konnte. „Jetzt kann ich alle meine Arzttermine eintragen und werde rechtzeitig daran erinnert“, sagt Gertrud. „Das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit.“
Herr W. half ihr auch, eine App für Online-Banking zu installieren. „Früher musste ich immer zur Bank gehen, um Überweisungen zu machen“, erklärt Gertrud. „Jetzt kann ich das alles von zu Hause aus erledigen. Das spart so viel Zeit.“
Innerhalb weniger Monate wurde Gertrud immer sicherer im Umgang mit ihrem Smartphone. Sie konnte nun regelmäßig mit Tobias und ihren anderen Enkeln per Videoanruf sprechen. „Es ist so schön, meine Enkel regelmäßig sehen zu können, auch wenn sie weit weg wohnen“, sagt sie.
Dank der Unterstützung durch „Computer und Internet“ konnte sie die vielen nützlichen Funktionen ihres Smartphones selbstständig nutzen. „Ich bin wirklich dankbar für die Geduld und das Wissen von Herrn W.“, betont Gertrud. „Ohne ihn hätte ich das niemals geschafft.“
An vier Terminen monatlich bietet die Gruppe „Computer und Internet“ kostenlose Beratungen an in Königswinter-Altstadt, Niederdollendorf, Thomasberg und Oberpleis. Diese Termine werden in der lokalen Presse veröffentlicht.
Ansprechpartner ist Herr Ulrich Utsch, Tel. 02244-6550 sowie Stadt Königswinter Frau Himmel, Tel. 02244-889 348. Mehr auch im Internet unter: www.computerundinternet.info
LeserReporter/in:Anno Schoroth aus Königswinter |
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