Wasserforscher unterwegs
„Wir sind dann mal im Eichenbach“

Die Praktikantin und einige Kinder der Ferienbetreuungsgruppe der OGS Stieldorf haben sich „im“ Eichenbach für ein Erinnerungsfoto aufgestellt. | Foto: BHAG
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Königswinter - Stieldorfer und Heisterbacherrotter Kinder in Aktion.

„Alle wollen leben!“, so tönt es durch die Räumlichkeiten der
Offenen Ganztagsschule in Stieldorf, in der während der ersten beiden
Sommerferienwochen Kinder aus Stieldorf und Heisterbacherrot betreut
wurden. Die Leiterin der Einrichtung, Ursula Verweyen, hatte bei der
Bad Honnef AG für ihre vierzig Schützlinge einen Bildungsworkshop
zum Thema Trinkwasser- und Gewässerschutz gebucht.

Aktionsorientiert, vielfältig in den Methoden und äußerst spannend
gestaltete Maria-Elisabeth Loevenich, Leiterin des BHAG Projektes
„Nachhaltigkeit lernen in der Region“ den Tag im Auftrag der Bad
Honnef AG. „Singen und rhythmisches Begleiten von Umweltliedern sind
für die Kinder zum Einstieg des Workshops ein besonders emotionaler
und intensiver Moment der das Interesse für neue Sinneseindrücke und
moderne Lernmethoden öffnet“, sagt Loevenich.

Im Anschluss an die Einführungsrunde im großen Saal der OGS wurde
der Hausaufgabenraum kurzerhand zu einem Versuchslabor umfunktioniert.
Hier untersuchten die Kinder Trinkwasser auf Nitratgehalt, pH-Wert und
Härtegrad und diskutierten nach einem Trinkwassergeschmackstest
eingehend die Leben spendende und Leben erhaltende Bedeutung der
Ressource Wasser. Dabei dachten die Kinder nicht nur an sich selbst
sondern auch an Pflanzen und Tiere, die sauberes Wasser brauchen, um
zu wachsen und zu leben.

Als angehende Wasserbotschafter machten sich die Kinder danach mit
Eimern, Lupenbechern und Kechern ausgerüstet auf den Weg an den nahe
gelegenen Eichenbach. Hier führten sie eine Gewässergütebestimmung
durch. Dabei stellten die Kinder fest, dass sich hauptsächlich
Wasserflohkrebse und Wasserschnecken und nur vereinzelt
Insektenlarven, Egel und Taumelkäfer im Bachwasser befanden.

„Das mag vielleicht daran liegen, dass sich während der vergangenen
trocken heißen Witterung nur diese Tiere im Schlamm des nahezu
ausgetrockneten Baches hatten retten können“, gab Eva zu bedenken.
Denn erst in Folge des starken Regens führt der Eichenbach jetzt
wieder mehr Wasser. Nick aus Heisterbacherott hatte beim Kechern eine
Menge Müll entdeckt und war deshalb der Meinung, dass auch achtlos
handelnde Menschen ein Grund für die weniger gute Qualität des
Bachwassers sein können. Nick nimmt sich deshalb für die Zukunft
vor, öfter mal mit seiner Familie zum Eichenbach zu kommen, um die
Gewässergüte zu bestimmen und um vertrauensvolle Helfer zu haben,
die sich gemeinsam mit ihm für Gewässerschutz in der Region stark
machen.

Am Ende des Ferientages sind sich die jungen Wasserforscher einig und
verkünden: „Wir wollen, dass wieder mehr Tiere der
Gewässergüteklasse I und II in unserem Eichenbach leben können.
Deshalb achten wir in Zukunft darauf keinen Müll ins Wasser zu
werfen.“

Im kommenden Jahr werden die Kinder ihre Ferien in Heisterbacherrott
verbringen. Dort möchten sie nach Möglichkeit den Lauterbach
untersuchen und sich speziell in dieser Region für Gewässerschutz
einsetzen. Denn Gewässerschutz ist letztendlich auch
Trinkwasserschutz.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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