In drei Variationen nachhaltig
WWG stellt neue Pläne für Bebauung des Stadtgartens vor

Bürgermeister Lutz Wagner (li.) und WWG-Geschäftsführer Dr. Andreas Pätz stellten die Pläne für die Stadtgartenbebauung vor. | Foto: Zumbusch
  • Bürgermeister Lutz Wagner (li.) und WWG-Geschäftsführer Dr. Andreas Pätz stellten die Pläne für die Stadtgartenbebauung vor.
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Königswinter - Ein treffender Slogan in der Königswinterer Altstadt könnte heißen:
„Der Stadtgarten lebt. Es lebe der Stadtgarten“. Der Stadtgarten
an der gleichnamigen Straße „Am Stadtgarten“ wird von Bewohnern
und Besuchern der Altstadt gleichermaßen als „grüne Lunge“ am
Ortsrand sehr geschätzt. Darum war das Aufbegehren der Bürger im
Sommer 2020 gegen mögliche Bebauungspläne der städtischen
Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) auf Teilen
des Stadtgartens nicht unerheblich. Eine Bürgerinitiative, die sich
mit klarer Ansage „Retten wir den Stadtgarten für Mensch und
Klima“ benannte, hatte ihre Besorgnis formuliert, eine Bebauung auf
der Parkfläche könne die Qualität der grünen Lunge empfindlich
beeinträchtigen. Die Initiatoren meldeten ein Bürgerbegehren an,
auch um auf die vielfältige Bedeutung des Parks aufmerksam zu machen.

Was hatte die WWG geplant? Auf einem rund 9.000 Quadratmeter großen
Areal zwischen Hauptstraße, Stadtgarten und B42 sollten fünf
Neubauten mit über 100 barrierefreien Wohnungen errichtet werden,
davon mindestens 70 öffentlich gefördert. Dafür sollten acht in die
Jahre gekommene Gebäude aus den 1950er-Jahren mit 36 Wohneinheiten
abgerissen werden. Dabei hätte der Stadtgarten nicht vollständig
erhalten werden können.

Aber: „Es lebe der Stadtgarten“ und so gab schlussendlich die
Bürgerinitiative den nötigen Impuls. Die WWG nahm ihre
ursprünglichen Bebauungspläne zurück und will künftig den
Stadtgarten aus der Bebauung herausnehmen. Die Akteure der
Bürgerinitiative stellten ihr Begehren im Vertrauen auf
Planungsänderungen zurück.

Nun steht ein neues Bauprojekt an, zu dem unter dem Leitgedanken
„Der neue Stadtgarten“ ein Bürgerdialog vorgesehen ist. Bürger
haben die Möglichkeit, Hinweise und Anregungen zu den
städtebaulichen Grundzügen der neuen Planungen zum Stadtgarten zu
geben. Drei Städtebauliche Varianten stehen zur Diskussionen und sind
im Internet einsehbar: Punkthäuser, Solitär und Blockrand.

Die Punkthäuser stehen in drei Bauteilen in Reihung, ähnlich der
bisherigen Bebauung. Der Anteil an nicht überbauter Tiefgarage ist
hoch, ebenso der Anteil an Fassadenfläche. Insgesamt sind 32 Prozent
der Grundstücksfläche überbaut. Eine erhaltenswerte Buche müsste
bei dieser Variante allerdings gefällt werden. Die Variante Solitär
bietet Gebäudekörper aus zwei ineinander geschobenen Quadraten. Die
Buche könnte bleiben, die aufgeweitete Fläche zwischen den Gebäuden
öffnet den Raum zur Straße „Am Stadtgarten“. Auch hier würden
32 Prozent der Fläche bebaut. Bei den Blockrandvariation säumen
Straßenparallele Fassaden den Raum. Die Buche bleibt, ein Durchgang
könnte den Weg zum Spielgelände frei machen. Viel
Dachterrassenfläche öffnet sich, die Grundstücksfläche wäre zu 37
Prozent überbaut.

„Wichtig ist uns, an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichteten
Städtebau zu betreiben“, erklärte WWG-Geschäftsführer Dr.
Andreas Pätz bei der Vorstellung der Pläne. Die Lage sei an der
Stelle dafür optimal, unterstrich auch Bürgermeister Lutz Wagner.
Die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr böte
klimafreundliche Mobilität, die etwa durch car-sharing-Angebote vor
Ort unterstützt werden könne. Auch Ladestationen für E-Bikes sowie
ausreichend Fahrradstellplätze sind geplant. Die energetisch
nachhaltige Architektur und Technik in den Gebäuden steht in
besonderem Maße im Fokus.

Die WWG und die Stadt Königswinter veranstalten am Donnerstag, 18.
März, ein digitales Bürgerforum. Diskutiert werden kann von 18 bis
20 Uhr. Informationen dazu gibt es unter
www.wwg-koenigswinter.de/stadtgarten.
Bis zum 31. März gibt es zudem eine Online Rückmeldephase. Meinungen
zu den Varianten können auf der Internetseite  eingetragen werden.
Die Planenden werten dann die Beiträge für die Abwägung der
Varianten aus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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