Einbürgerungsfeier im Schloss Eicherhof
Ab sofort mit deutschem Pass unterwegs

Gleich drei Neubürger brachte die Familie Diallo der Stadt Leichlingen. Die aus Guinea stammende Mutter Fatoumata kam mit ihren fünf Kindern zur Einbürgerungsfeier ins Schloss Eicherhof.  | Foto: Britta Meyer
  • Gleich drei Neubürger brachte die Familie Diallo der Stadt Leichlingen. Die aus Guinea stammende Mutter Fatoumata kam mit ihren fünf Kindern zur Einbürgerungsfeier ins Schloss Eicherhof.
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Leichlingen - Ab sofort mit deutschem Pass unterwegs – was das bedeutet, das
können 29 Neu-Leichlinger seit 2016 erleben. Sie haben bewusst im
letzten Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen, um hier in
Deutschland alle Pflichten und Rechte zu besitzen.

Ihre Herkunftsländer sind über die halbe Welt verstreut. Sie kommen
aus Polen, den Niederlanden, aus Argentinien, Rumänien, der Türkei,
Kirgistan und Italien, um nur einige zu nennen. Die Gründe der
Neu-Bürger sind so vielfältig wie ihre Lebensgeschichten. Zur
Einbürgerungsfeier in Schloss Eicherhof, die zum dritten Mal
stattfand, waren 19 der kürzlich ernannten Staatsbürger gekommen.
Sie erhielten von Bürgermeister Frank Steffes die Urkunde sowie einen
Willkommenskorb mit heimischen Produkten wie Äpfel und Apfelsaft.
Beides wurde im Rahmen einer kleinen Feier übereicht. Dabei würdigte
Steffes vor allen die bewusste Entscheidung jedes einzelnen, sich nach
reiflicher Überlegung für Deutschland und auch Leichlingen
entschieden zu haben.

„Wir hören viel von Konflikten, doch zu unserer Realität gehören
genauso die positiven Geschichten", so Bürgermeister Steffes. „Und
es wäre gut, wenn diese Erfolgsgeschichten häufiger erzählt und
stärker verbreitet würden." Und genau dies taten dann auch sechs der
frisch eingebürgerten Leichlinger. Sie erzählten ihre ganz
persönliche Migrationsgeschichte und wie Integration bei ihnen
geklappt hat. So wie die Grundschullehrerin Ganna Bondar. Vor 15
Jahren kam sie mit Anfang 20 aus der Ukraine nach Deutschland,
engagierte sich während ihres Studium als Dolmetscherin für ihre
Landsleute und wurde Lehrerin.

Die Niederländerin Petronelle Blansert lebt seit 1992 in Leichlingen,
arbeitete als Fotoredakteurin bei einer Zeitschrift und hat sich erst
jetzt im Rentenalter entschieden, gemeinsam mit ihrem zweiten Mann
Deutsche zu werden. Hier sei schließlich ihr Lebensmittelpunkt, so
Petronelle Blansert. Ein Zeichen gelebten Miteinanders setzte Vural
Özkaya. Der 39-jährige wurde als Sohn türkischer Eltern in
Deutschland geboren und ist auch hier aufgewachsen. Einen deutschen
Pass hat er aber erst jetzt. „Ich habe mich irgendwann gefragt, wo
ich hingehöre. Und das ist Deutschland", so Özkaya. „Und so will
ich nicht nur hier leben, sondern auch mitwirken und handeln. Ich
möchte ein Vorbild sein für eine gelebte Integration."

Eine ähnliche Motivation hatte auch die aus Slowenien stammende
Milana Wammes. 1950 geboren, kam sie 1970 nach Deutschland, arbeitete
erst in der Industrie und entdeckte später im Beruf der
Altenpflegerin ihre Passion. Nachdem sie ihren Vater über eine
längere Zeit im slowenischen Elternhaus gepflegt hatte, merkte sie,
dass dies nicht mehr ihre wahre Heimat ist. In den vergangenen 40
Jahren war sie längst Deutsche geworden. Um dies zu zeigen und zu
leben hat sie die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen. Diese
Begeisterung für Deutschland brachte zum Schluss des offiziellen
Programms die aus Kamerun stammende Sängerin Emilie Carole Bakotto
mit einem stimmgewaltigen Solo zu Ausdruck. Eine perfekte Ergänzung
zu den musikalischen Einlagen des Chores „Color", der mit seinen
Darbietungen für den passenden Rahmen sorgte.

- Britta Meyer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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