50 Jahre im Einsatz für die Gemeinschaft
Annemarie Ebert erhielt Ehrennadel in Gold
Leichlingen - In zwei Wochen feiert sie ihren 90. Geburtstag. Mehr als die
Hälfte ihres Lebens hat sie sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft
engagiert: Erst fast 50 Jahre im ehemaligen Gehrke-Haus, dann im
Nachfolgebau des diakonischen Altenzentrums Hasensprungmühle.
Das ist es jedoch nicht alleine, denn seit 20 Jahren unterstützt sie
außerdem das Deutsche Rote Kreuz. Für ihren vorbildlichen Einsatz
erhielt Annemarie Ebert zuletzt in der Cafeteria des Leichlinger
Altenzentrums die Ehrennadel in Gold, dazu eine Urkunde sowie ein
Buchgeschenk von Landrat Stephan Santelmann.
In einer kurzen Laudatio sagte er: „Es ist wichtig, dass wir
Auszeichnungen an Ehrenamtler übergeben und ihnen auch mal Danke
sagen. Menschen wie sie sind uns ein Vorbild und haben es verdient,
auch einmal im Mittelpunkt zu stehen.“ Schon vor einer Weile hatte
Santelmann insgesamt 22 Auszeichnungen an Ehrenamtler aus dem gesamten
Rheinisch-Bergischen Kreis vergeben. Weil Annemarie Ebert an dieser
Veranstaltung wegen einer Krankheit aber nicht teilnehmen konnte,
wurde die Übergabe jetzt nachgeholt – obwohl sie gar nicht gerne im
Mittelpunkt steht und eigentlich auch keine Auszeichnung wollte, wie
sie offen bekannte. Gefreut hat sie sich trotzdem.
Annemarie Ebert kam im Vogtland zur Welt. Vor etwa 55 Jahren wechselte
sie zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann aus dem Osten
nach Leichlingen, weil sie dort Bekannte hatten. „Halb Sachsen war
bei der Firma Simons und Frowein untergebracht“, beschrieb die
Mutter eines erwachsenen Sohnes, der bei seiner Mutter im elterlichen
Haus lebt und durch den sie zum Roten Kreuz kam. Im Jahr 1972
übernahm sie als erste Verwaltungsmitarbeiterin die Buchhaltung im
ehemaligen Gehrke-Haus. Einige Jahre später half sie dort, die
Cafeteria aufzubauen. Bis heute steht sie noch immer zuverlässig und
mit viel Herzblut einmal pro Woche hinter dem Kuchenbuffet.
Den Weg dorthin legt sie bei Wind und Wetter zu Fuß zurück. „Ich
gehöre hier ins Haus“, erklärte Annemarie Ebert im Brustton der
Überzeugung. Voller Tatendrang packt sie überall an, egal, ob es um
die Organisation von Festen wie Karneval, dem Sommerfest oder dem
Oktoberfest geht. Auf Annemarie Ebert könne man sich in jeder
Lebenslage verlassen, loben die Kollegen. Das Ehrenamt halte sie neben
Hausarbeit und der Arbeit im eigenen Garten fit, sagte sie.
„Bei ihr gibt es keine Fehltage, aber auch keinen Besucher, der
nicht bezahlt“, kommentierte Einrichtungsleiter Stanislaus Stegemann
und ergänzte: „Sie ist die Grand Dame der Ehrenamtlichen.“ Außer
Annemarie Ebert sind weitere 110 Freiwillige in dem Haus mit insgesamt
100 Einzelzimmern beschäftigt. Anpacken, um etwas zu bewegen ohne
dafür eine Gegenleistung zu verlangen, ist die Passion vieler
Ehrenamtlicher. In Nordrhein-Westfalen üben rund sechs Millionen
Menschen ein Ehrenamt aus – das ist circa jeder Dritte im Land.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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