Kein Glyphosat in privaten Gärten
Blühende Gärten - aber ohne glyphosathaltigen Pflanzenschutz
Zum Tag des Gartens rief NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser dazu auf, grüne und blühende Gärten anzulegen und auf Herbizide und Biozide im Privatverbrauch zu verzichten.
Grüne und blühende Gärten leisten einen Beitrag zur Artenvielfalt und Klimaanpassung und schützen unsere Umwelt. Heinen-Esser sagte am Tag des Gartens (10. Juni 2019): ,,In unseren Städten und Ballungsräumen haben grüne und artenreiche Gärten eine wichtige Bedeutung. Sie sorgen für Abkühlung im Sommer und sichern den Erhalt von Schmetterlingen und Wildbienen, die zum Beispiel für die Bestäubung unserer Obstbäume sorgen." Sogenannte 'Schottergärten' wirken dagegen kontraproduktiv.
Weniger Chemie im Garten
Doch auf vielen Flächen kommen immer noch zu viele Herbizide oder Biozide zur Bekämpfung von Moos-, Algen- und Unkraut oder Schädlingen zum Einsatz.
Die Umweltministerin fordert ein Verbot von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln für den Privatgebrauch: ,,Ohne ordnungsgemäße Beratung und sachgerechter Anwendung gefährden sie unsere Umwelt."
Glyphosat - ist das meist eingesetzte Pflanzengift der Welt, es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizid-Einsatz überlebt. In der Landwirtschaft wird Glyphosat bei uns seit 1974 eingesetzt und sein Einsatz hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt (5.000 Tonnen/pro Jahr). Die Giftigkeit dieser Substanz ist unumstritten für Mensch und Tier, dennoch kommt die Bundesregierung zu keinem Ergebnis über einen generellen Ausstieg.
Biozide - sind Substanzen die Schädlinge wie Insekten, Mäuse, Ratten, Pilze und Bakterien bekämpfen.
,,Es ist zu begrüßen, dass viele Bau- und Gartenmärkte, die ihrer Beratungspflicht nicht nachkommen können, glyphosathaltige Produkte aus den Regalen genommen haben. Aus Gründen der Vorsorge sollten sie für private Anwendungen generell verboten werden. Ich fordere die Bundesregierung auf, ein Abgabeverbot zu prüfen und auf den Weg zu bringen", sagte Heinen-Esser.
In ganz Nordrhein-Westfalen ist die Anwendung glyphosathaltiger Substanzen auf kommunalen Flächen, wie etwa Bürgersteige, Parkplätze, Sportanlagen und Friedhöfen nicht genehmigt. In der bundesweiten Landwirtschaft geht der politische "Eiertanz" um die Anwendung von Glyphosat weiter.
LeserReporter/in:Horst-Peter Nauen aus Leichlingen |
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